Westhofen hat das einzigartige historische Ortsbild eines typisch rheinhessischen Markfleckens bewahrt. Bereits aufgrund des hessischen Denkmalschutzgesetzes von 1902 wurden hier bemerkenswerte Bauten der frühen Neuzeit in den Blick genommen. Beeindruckend ist die Liste seiner Alleinstellungsmerkmale: Seebachquelle und Seebachkanal, der weitläufige Marktplatz samt mittelalterlichen Kirchen und Umbauung, das kaum erforschte „Kellerlabyrinth“, Höfe und Häuser von der Renaissance bis zur Gründerzeit, die vielsäuligen Gewölbeställe, die originellen Weinbergshäuser. Der Vortrag bietet einen Überblick über den gleichermaßen umfangreichen wie qualitätvollen Denkmalbestand, der sich großteils in dem einst befestigten Ortskern konzentriert. Vor dem Hintergrund der Ortsbauentwicklung werden seltene Einblicke in die Binnenstrukturen der Gebäude gewährt. Darüber hinaus wird auch eine Einordnung der Baugeschichte Westhofens in den hauslandschaftlichen Kontext Rheinhessens vorgenommen.
Zum Vortragenden:
Dieter Krienke M. A. ist wissenschaftlicher Referent bei der GDKE/Landesdenkmalpflege in Mainz, Fachbereich Inventarisation. Er bearbeitete mehrere Denkmaltopographien in der Pfalz und Rheinhessen, darunter als Mitautor den dritten Band des Kreises Alzey-Worms u.a. mit der Ortsgemeinde Westhofen (erschienen 2018).