Ein besonderes Wein-Geschenk, eine auffällige Wasserflasche: Blaue Glasbehälter sind ungewöhnlich und oft ein Hingucker. Wenn die Flasche leer ist und als Deko-Objekt ausgedient hat, stellt sich die Frage, wohin damit. Glasbehälter kommen in den Glascontainer, das ist klar. Grün, braun und weiß sind die Farben, nach denen man trennen soll, bevor man die Gläser einwirft. Aber blau?
Aus Glas wird wieder Glas gemacht. Das geht beliebig oft. Altglas ist daher ein wichtiger Rohstoff für die Glasherstellung. Weißes Glas kann man nur aus weißen Scherben herstellen. Schon wenige bunte Teile, die falsch sortiert sind, können große Mengen der Glasschmelze für die Weißglas-Produktion unbrauchbar machen. Braunes Glas ist meist ein Lichtschutzglas für lichtempfindliche Inhalte, das ebenfalls keine Beimischungen verträgt. Grünes Glas dagegen gibt es in vielen Schattierungen, da kommt es auf die Farbe der Scherben für die Schmelze nicht so genau an. Hier, im Container für Grünglas ist also auch die blaue Flasche richtig untergebracht.
Genauso wichtig, wie die Farbe ist beim Glasrecycling auch die Qualität der Rohstoffe. Denn Glas ist nicht gleich Glas. Verpackungsgläser wie Flaschen, Schraubdeckelgläser und auch Einmachgläser sind vom Material her alle gleich. Doch Stücke von einem Glas-Fenster, einem Spiegel oder der Glas-Kanne aus der Kaffeemaschine würden beim Recycling erheblich stören und als Einschlüsse das neue Glas unbrauchbar machen. Diese Glassorten sind in haushaltsüblichen Mengen ein Fall für die Restmülltonne. Sogar gewöhnliche Trinkgläser haben oft eine andere, und deshalb für den Glascontainer die falsche Zusammensetzung. Wer also nur Verpackungs-Glas in die Container wirft und dieses nach Farben trennt, macht beim Recycling alles richtig.