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Grünstadter Sonntags-Spiegel
Ausgabe 10/2024
Mitteilungen der Stadt Grünstadt
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Seniorenbeirat Grünstadt

Die Eule

Träumen Sie auch von der Rente?

(Gedanken eines alten Mannes)

Träumen Sie weiter, vielleicht erfüllt sich Ihr Traum ja so, wie Sie ihn sich vorgestellt haben. Bei mir war es nicht so. Ständig Urlaub zu haben, hatte plötzlich nicht mehr den Reiz, den er früher hatte. Die Möglichkeit sich ausschlafen zu können, bleibt häufig ungenutzt, weil man sich eh schlaflos im Bett wälzt. Die ausgiebige morgendliche Zeitungslektüre ist bei weitem nicht so relaxed, wie man sich das vorgestellt hatte. Ständig kommen Gedanken dazwischen, was man denn heute machen müsste oder wollte. Was ist wichtig, was ist wichtiger, was muss sofort gemacht werden und vor allen Dingen, was ist sinnvoll. Diese Sinnfrage verfolgt mich ständig. Nicht dass ich nichts sinnvolles mehr zu tun habe.

Nach wie vor bin ich im SES (Senior Experten Service) engagiert und kümmere mich unter VerA (Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen) um Lehrlinge. Auch bin ich im Seniorenbeirat Grünstadt, meiner jetzigen Heimatstadt, engagiert. Dazu komme ich später nochmal. Außerdem versuche ich vergeblich, das Leben meiner Frau zu organisieren. Damit ist der Sinn aber nur bedingt ausgefüllt. Wenn ich nun mein Glück, das aus Freiheit, Sicherheit und Sinn besteht, bewerte, komme ich zu dem Ergebnis, dass es bis dato ja eigentlich gar nicht so schlecht aussieht. Warum besteht dann unterschwellig diese diffuse Unzufriedenheit? Unser, bis vor kurzem, weitestgehend sorgenfreies, zumindest beherrschbares, Leben, das uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken ließ, wurde abrupt durch Corona, Ukraine-Krieg, Palästina-Israel-Konflikt und weniger abrupt durch die Klimakriese unterbrochen oder besser aus der Bahn geworfen. Ist nun alles vorbei, oder alles nicht so schlimm, oder? Mit folgendem Rückblick und Ausblick möchte ich mich der Antwort nähern.

Was war gut?

Ich bin in einer Phase groß geworden, die es in dieser Welt noch nie gegeben hat, fast 80 Jahre fortwährender Frieden. Dies ist, obwohl von manchen reklamiert, nicht unser, zumindest nicht mein Verdienst. Ich war eben nicht einer von denen, die Deutschland nach dem Krieg mühsam wieder aufgebaut hat, nein, mir wurde die Gnade zuteil, daran beteiligt gewesen zu sein. Denn es war keine schwere, sondern eine glückliche Aufgabe in einer beschwingten Zeit. Dieses neue Deutschland hat

mir und vielen anderen die Chance gegeben, mich frei, eigenständig und meinen eigenen Wünschen folgend, zu entwickeln. In den „68ern“ wurde vieles angestoßen, so auch die Beendigung des Vietnam Krieges. Nicht alles, aber das meiste ist gut geworden, und einiges müssen wir halt noch verbessern.

Was war schlecht?

Schlecht war, dass wir sehr lange sehr viele politischen Entscheidungen unter dem Eindruck unserer unrühmlichen Vergangenheit treffen mussten und noch heute müssen. Das heißt nicht, dass ich das kritisiere, nein ich befürworte das. Es ist aber zu vielen, sagen wir mal, schrägen Entscheidungen gekommen, die außer uns, kaum ein anderes Land verstanden hat. Vielleicht müssen wir dieses Joch noch viele Jahre tragen, hoffentlich mit Würde. Schlecht ist nach meiner persönlichen Meinung auch der Vereinigungsprozess mit den neuen Bundesländern gelaufen. Da war zu viel reine Marktwirtschaft im Spiel. Der Markt kann alleine nicht sicherstellen, dass die Gewinne auf faire Art und Weise erzielt oder verteilt werden (Eine kurze Geschichte der Menschheit, Yuval Noah Harari). Das darf aber heute nicht als Feigenblatt für das schändliche Verhalten von rechten Gruppen vor allem in den neuen Bundesländern benutzt werden. Dann fällt mir noch unangenehm auf, dass unsere Regierungen (alle) glauben, besser als unsere Industrie und Wissenschaft zu wissen, welche Technik (z. B. Elektromobilität) die alleinseligmachende ist, um die Klima-Problematik einzudämmen. Aufgabe der Regierung ist es Regeln und Grenzen aufzustellen und nicht das „Wie“ vorzuschreiben. Diese Regeln und Grenzen müssen ganz selbstverständlich auch überwacht werden. Natürlich ist die Demokratie schwerfällig, aber ein bisschen schneller ginge es schon.

Nun komme ich nochmal zurück auf den Seniorenbeirat, der in diesem Jahr neu gewählt werden muss. Vielleicht suchen auch Sie eine sinnhafte Beschäftigung, dann schauen Sie doch jetzt schon mal bei uns vorbei. Eine Kandidatur in diesem Jahr wäre ein schönes Resultat.

Hartmut Michel. alias Mike

Mein Vater erzählte eine Geschichte

Mein Vater war Berliner, Jahrgang 1901. Eines Tages (so ca. 1921) kam er von der Ingenieurschule in die Nähe vom Sportpalast. Man muss wissen, dass sich hier, in diesen Jahren das sogenannte, Halbwelt - oder Rotlichtviertel befand. Mein Vater neugierig, oder weil er Durst hatte ging dort in eine Kneipe. Er bestellte ein Bier. Beim Trinken betrachtete er die Anwesenden Lokalgäste und fand, dass es darunter schon einige finstere Kerle gab. Er trank gemütlich sein Bier und sagte dann zum Wirt: „Zahlen bitte!“ Der Wirt, antwortete: „vier Bier! Das macht vier Mark“. Mein Vater: „wieso, ich habe doch nur ein Bier getrunken?“ Ja, sagte der Wirt, das stimmt, aber die drei Herren dort am Nachbartisch, die haben auf ihr Wohl getrunken, das war Ihnen doch sicher Recht, oder?? Am Nachbartisch standen die drei Herren auf, alle drei mit der Figur eines Schwarzenegger. Mein Vater guckte die drei Männer an, und zahlte ohne ein weiteres Wort, und ging.

Ihr Klaus Schönberg

Dieses Jahr im Oktober ist die Wahl zum neuen Seniorenbeirat.

Alle Personen Ü60 aus Grünstadt mit Sausenheim + Asselheim sind gerne angesprochen.

Bis dahin wollen wir folgende Aktivitäten pflegen oder auf den Weg bringen und auch ausführen. Gerne würden wir dazu schon jetzt, in unseren Sitzungen oder auch in der Ausführung, auf Ihre Mithilfe zählen. Jeden 1. Dienstag im Monat treffen wir uns im Weinstraßen-Center im 1.OG um 10.00 Uhr (Aufzug vorhanden).

E-Bike Schulung mit ca. 2 Theoriestunden im WSC und der Praxis am Nachmittag mit Parcours auf dem Gelände der Dekan-Ernst-Schule. Die Planung mit der Polizei läuft für den April.

Erste-Hilfe Kurs für Senioren bei und mit der Kolping Familie. Planung für den Herbst.

Was kann der Seniorenbeirat Grünstadt und der Seniorenbeirat Leiningerland zusammen tun? Vorschläge sind gefragt …

Die zwei Fußwege durchgehend vom Bahnhof zum Kaufland und der fehlende Fußweg von der Bushaltestelle Nähe Globus zum Aldi und demnächst zum dm-Markt – wir stehen im Kontakt mit der Stadt …

Neue Raumnutzung für den Computer-Treff im Leininger Unterhof.- Bei der Stadt angemeldet für dienstags am Vormittag.

Was plant die Stadt-Bücherei für Senioren und wie kann und will sich der Seniorenbeirat dazu einbringen?

Unser Eule-Treff einmal im Monat. Hier unterhält man sich in netter Runde, z. B. im Bistro Lebensreich, beim gemeinsamen Frühstück.

Wie geht es mit der Eule im Sonntags-Spiegel weiter? Wie erreichen wir die Leser und Leserinnen besser und können sie zu Aktivitäten gewinnen.

Der Seniorenbeirat braucht für die Eule im Sonntags-Spiegel eine Redaktion mit 2 - 3 Personen bzw. eine*n Redakteur*in. Wenn auch nur erst einmal bis zur SB-Wahl im Oktober. Das sind noch ca. drei bis vier Erscheinungen.

Ihre Ute Wähner

Achtung Seniorenbeiratswahl im Oktober 2024

Ihr Seniorenbeirat Grünstadt:

Friedel Schindler, Hubert Rudolf, Ute Wähner, Klaus Schönberg, Hartmut Michel, Hans Peter Kaiser, Harald Herrmann, Ludwig Potocki, - freie Mitarbeit Monika Schröter- Armbrust

Vorsitzender: Friedel Schindler, Tel. 063596900 E-Mail: FriedelSchindler@aol.com

Stellv. Vorsitzender: Hubert Rudolf, Tel.: 06359-81206EMail: Hubert.w.Rudolf@web.de

Wie gefällt Ihnen unsere neue Eule?