v.l.n.r.: Klaus Petry (Altertumsverein), Sascha Schwalb (Ortsvorsteher), Klaus Schmitt (ehem. Lehrer in der Alten Schule), Dr. Matthias Hahn (Referent), Heinz-Ludwig Bender (Altertumsverein)
Hr. Dr. Matthias Hahn beim Vortrag
Schon seit einiger Zeit beschäftigte den Altertumsverein Grünstadt-Leiningerland e.V. rund um seinen Vorsitzenden Joachim Specht sowie die Mitglieder Klaus Petry und Heinz-Ludwig Bender die Idee, die neuesten archäologischen Erkenntnisse aus Sausenheim der Öffentlichkeit vorzustellen. Anlass war das Bauvorhaben an der Leiningerstraße, unweit des Alten Bahnhofs, auf dessen Gelände schon länger der Verdacht auf im Boden verborgene Kulturgüter bestand.
Im Frühjahr 2025 bestätigte sich diese Vermutung durch eine Grabung unter der Leitung von Dr. Matthias Hahn, Gebietsreferent der Landesarchäologie Speyer: Das Team entdeckte Funde der Linearbandkeramischen Kultur – also aus der Jungsteinzeit – und datierte diese auf ein Alter von bis zu 7.300 Jahren. Neben Keramikfragmenten, scherzhaft als „Ur-Dubbeglas“ bezeichnet, kamen auch Grundrisse von vier neolithischen Langhäusern zum Vorschein.
Zu diesem spannenden Thema lud der Altertumsverein am Freitag, den 10. Oktober 2025, zu einem Vortrag mit Dr. Hahn ein. Ursprünglich im Alten Rathaus geplant, fand die Veranstaltung auf Einladung des Sausenheimer Ortsvorstehers Sascha Schwalb in der Anfang 2025 neu hergerichteten Alten Schule statt – und damit in unmittelbarer Nähe der Ausgrabungsstätte.
Der bis auf den letzten Platz gefüllte ehemalige Klassenraum zeigte eindrucksvoll das große Interesse an der regionalen Geschichte. In seinem rund einstündigen Vortrag führte Dr. Hahn die Zuhörerinnen und Zuhörer durch den Ablauf einer archäologischen Grabung und vermittelte mit zahlreichen Bildern von Fundstücken, Grabungsschnitten und Pfostenresten anschauliche Einblicke in die Lebenswelt der damaligen Zeit.
In der anschließenden Fragerunde wurden weitere Details und Hintergründe zur Siedlung „Auf der Hohl“ diskutiert. Die Gäste zeigten sich begeistert von der lebendigen Darstellung und der fachlichen Tiefe des Referenten. Auch die Organisatoren des Altertumsvereins zogen ein sehr positives Fazit und können sich gut vorstellen, in Zukunft weitere Veranstaltungen zu diesem Thema anzubieten.
Darüber hinaus wird derzeit überlegt, in der Alten Schule einige Bilder aus dem Vortrag – ergänzt durch kurze fachliche Erläuterungen – dauerhaft auszustellen. Eine entsprechende Abstimmung mit Dr. Hahn ist bereits in Planung.