Aus gegebenem Anlass wird der Artikel wiederholt
Schon 1907 befasste sich der Gemeinderat Neuhofen mit der Umrüstung seiner 28 Straßenlaternen von Petroleum auf Steinkohlengas mit Gasglühlichtbrenner.
Für dieses Unterfangen wären die Beschaffung neuer Laternen sowie Verlegearbeiten für Gaszuleitungen nach Neuhofen und an jede einzelne Laterne nötig gewesen. Mehrere Angebote wurden eingeholt und die Firmen Hassia Maschinenfabrik Kassel und H.A Gaertner in Bensheim vom Rat in die engere Wahl einbezogen.
Zur gleichen Zeit wurden am 7. September 1907 in Rheingönheim Erkundigungen für die Weiterleitung der dort schon bestehenden Gasversorgung nach Neuhofen eingeholt.
Auch in den nächsten zwei Jahren beschäftigte das Thema den Rat. Eine Abordnung holte schließlich am 3. September 1909 in Ludwigshafen bei den Verantwortlichen des „Städtischen Gaswerkes Ludwigshafen" fachlichen Rat ein, wie eine Gasbeleuchtung in Neuhofen am besten zu bewerkstelligen sei. Man schrieb den 28.November 1856 als in Ludwigshafen 52 Laternen mit Gas leuchteten. In einer Bürgerversammlung wurde ein paar Tage später das Für und Wider des Projektes diskutiert der Punkt zurückgestellt: Die Elektrifizierung der Neuhofener Haushalte stand gleichzeitig an.
Bis die Straßenlampen in Neuhofen dank elektrischer Energie leuchteten, dauerte aber doch noch vier Jahre.
Um Gas als Energie doch noch nutzen zu können, mussten die Bürger sogar 40 Jahre warten. Ein Eintrag im Tagebuch von Jakob Frey dokumentiert. dass erst am 19. November 1953 in der Ludwigshafener Straße mit dem allgemeinen Verlegen der Gasleitungen in die Straßen und der Montage der Gasanschlüsse in den Kellern durch das Tiefbauunternehmen Ullmeyer aus Alsenborn begonnen wurde.
Im Sommer 1954 war es dann so weit, Neuhofens Herde und Heizungen konnten mit Saar Ferngas, auch Stadtgas genannt, versorgt werden. Die „VersorgungsGesellschaft Licht und Kraft", mit Sitz in München, kurz „LuK', übernahm anfangs die Verantwortung. Der Einsatz bisher üblicher Brennstoffe wie Kohle, Koks und Holz trat in den Hintergrund.
Ab 1. September 1971 wurde die „Thermische Berechnung" eingeführt. War bisher bei der Berechnung des Gasverbrauches der gelieferte Kubikmeter zu Grunde gelegt worden, wird nun die tatsächlich gelieferte Wärmemenge in Kilowatt berechnet.
Vom 26. Juni 1972 bis 7. Juli 1972 wurde das Versorgungsgebiet mit seinen über 20.000 Gaskunden von Saar-Ferngas (Stadtgas) auf Erdgas umgestellt.
Vorteile des Erdgases sind unter anderem der höhere Heizwert und die Reinheit des Gases, da das giftige Kohlenmonoxid fehlte. Die Verwendung von Erdgas setzte allerdings eine Umstellung des Leitungsnetzes bis hin zu den Geräten im Haushalt, Gewerbe und Industrie voraus. Bis zum Frühjahr 1973 waren alle Gerätschaften durch die „Ofenbaugesellschaft" geändert oder ersetzt worden. Der Einzugsbereich, der sich vom Rhein bis zur Haardt erstreckte, führte nun den amen,,Rhein-Mittelhaardt/ Schifferstadt".
Die Hauptversorgungsleitung für Neuhofen und Altrip führt von der Reglerstation Rehhütte am Bett des ehemaligen Rehbachs entlang bis ins Dorf hinein.
Nach Passieren kleinerer Regler, teilt sie sich in kleineren Dimensionen in den Straßen des ganzen Dorfes auf. Die Verwaltung der heutigen Gasversorgung für das Versorgungsgebiet Rhein-Mittel-Haardt Thüga sitzt in Schifferstadt.
Bei einem späteren Zeitpunkt wurden die Betriebsstellen Nieder-Olm und Schifferstadt zur „Thüga- Rheinhessen- Pfalz* zusammengelegt.