Entscheidungen zum Radweg Leiningertal

2007 war es als gute Idee gestartet: Auf der ehemaligen Bahntrasse von Grünstadt bis Altleiningen sollte unter dem Motto „vom Umweltbahnhof Grünstadt zum Naturfreundehaus Rahnenhof in Hertlingshausen“ ein asphaltierter reiner Radweg als Route durch unser Leiningerland entstehen. Dieses Projekt wurde im Verbandsgemeinderat am 27. März mit großer Mehrheit endgültig gestoppt. Die im Laufe der Jahre entstandenen hohen Hürden forderten ihren Tribut.

2009 wurden die nötigen Ausgaben für die Streckenlänge von Grünstadt bis zum Kleinsägmühlerhof in Altleiningen auf rund 2 Millionen Euro beziffert. Zuletzt lagen die Kosten für etwa die Hälfte dieser Strecke bei rund 7 Millionen Euro mit hohen Auflagen durch den Arten- und Naturschutz.

Die ehemalige Bahntrasse könnte nur noch auf dem Wegstück von der Wellpappe Sausenheim bis östlich kurz vor dem Eckbachweiher genutzt werden. Ab da wäre durch Vorgaben der Landesnaturschutzbehörden zwingend der Forstwirtschaftsweg zu nehmen.

Von Grünstadt bis zur Wellpappe Sausenheim sind bestehende befestigte Wege (insbesondere der Grenzweg Kleinkarlbach) zu nutzen. Eine zusätzliche Wegeversiegelung wird von den Landesnaturschutzbehörden nicht als erforderlich gesehen und damit nicht genehmigt. Außerdem wären diese Kosten auch nicht förderfähig.

Der Stadtrat der Stadt Grünstadt hat im Dezember 2024 abschließend entschieden, keine weiteren Baumaßnahmen in Grünstadt und Sausenheim vorzunehmen. Damit entfiel bereits ein entscheidendes Wegstück für einen attraktiven touristischen Radweg und auch die finanzielle Beteiligung der Stadt.

Diese beiden Punkte waren entscheidend, das Gesamtprojekt in dieser Form nicht weiter zu verfolgen.

Im VG-Rat wurde aber gleichzeitig festgelegt, die bisher bestehenden Wegeverbindungen zu ertüchtigen, um diese für die Nutzung mit dem Fahrrad zu optimieren (Ausbau als Rad-Wanderweg).

Dazu zählt insbesondere der Eckbach-Mühlenwanderweg. Es betrifft auch das Wegstück von Altleiningen bis zu den befestigten Dorfstraßen in Hertlingshausen, die nun erstmals seit 2007 in die Planungen einbezogen wurden.

Auch die noch bestehende Lücke bei der Hetschmühle in Wattenheim von rund 1 km werden wir angehen, damit im Norden eine Wegeverbindung vom Rahnenhof über Nackterhof und Neuleiningen nach Grünstadt entsteht. Damit ist auch eine optimierte Verbindung Richtung Eisenberg gegeben.

Näheres zu diesen alternativen Maßnahmen wird in den Gremien der VG Leiningerland beraten und entschieden. Hierzu wird es zuvor einen Ortstermin geben.

Darüber hinaus werden auch die Ortsgemeinden bei der Umsetzung ihres eigenen Radwegeverkehrskonzeptes unterstützt. Aufgrund der sehr angespannten Haushaltslage der Ortsgemeinden, in deren Zuständigkeit die Herstellung von Radwegen / Rad-Wanderwegen liegt, droht ansonsten das Konzept mangels Finanzierbarkeit zu scheitern.

Das will ich gemeinsam mit dem VG-Rat vermeiden und das Radwegenetz / Rad-Wanderwegenetz im gesamten Gebiet der VG Leiningerland verbessern.