An dieser Stelle wird wohl ab 2023 renaturiert: der Eckbach in Dirmstein, Von links: Andreas Valentin, Planer der Renaturierung, Ministerin Katrin Eder, Ortsbürgermeister Bernd Eberle, Kreisbeigeordneter Sven Hoffmann, VG-Beigeordneter Karl Meister, Dennis Zimmermann (Leiter des Fachbereichs 2) und Bürgermeister Frank Rüttger
989.500 Euro wechseln den Besitzer: Ministerin Katrin Eder übergibt den Förderbescheid im Beisein des VG-Beigeordneten Karl Meister (links) und von Ortbürgermeister Bernd Eberle (rechts) an Bürgermeister Frank Rüttger.
„Die Renaturierungsmaßnahme am Eckbach ist ein wichtiger Mosaikbaustein unserer Klimaanpassungsstrategie“, das sagte Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz.
Bürgermeister Frank Rüttger nahm am Freitag, 23. September, bei einem kleinen Empfang für die Verbandsgemeinde Leiningerland den Förderbescheid in Höhe von 989.500 Euro entgegen.
Das Land übernimmt damit 90 Prozent der Gesamtkosten der Renaturierung.
„Der Klimawandel ist deutlich bei uns angekommen. Wir alle spüren das! Die Hochwasserkatastrophen in der Eifel und an der Ahr wie auch lange Phasen der Trockenheit machen dies mehr als deutlich. Die Themen Hochwasser, Niedrigwasser, Trockenheit und Hitze sind alle auch für unsere Fließgewässer von elementarer Bedeutung. Wir müssen unsere Wasserwirtschaft an den Klimawandel anpassen und die Gewässerbewirtschaftung auf diese Herausforderungen abstellen. Klar ist, naturnahe Gewässer sind besser auf diese Herausforderungen vorbereitet als Gewässer in einem schlechten, naturfernen Zustand. Deshalb ist auch die Renaturierungsmaßnahme am Eckbach ein wichtiger Mosaikbaustein unserer Klimaanpassungsstrategie“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder während der Übergabe des Förderbescheids in Dirmstein. Sie übergab im Beisein von Vertretern ihres Ministeriums, der Struktur- und Genehmigungsbehörde (SGD), des Landkreises Bad Dürkheim, der Verbandsgemeinde Leiningerland und der Gemeinde Dirmstein die Fördermittel an Bürgermeister Frank Rüttger.
In seiner kurzen Begrüßung hob Rüttger die Bedeutung der Förderung hervor, ohne die sich das gesamte Projekt nicht finanzieren lassen würde.
Beigeordneter Karl Meister, in dessen Geschäftsbereich die Umsetzung der Renaturierung fällt, ging in seinen Ausführungen auf die Erfolge der bereits durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen am Eisbach bei Ebertsheim und Obrigheim sowie am Eckbach in Altleiningen ein. Sogar der Biber fühle sich nach der Renaturierung in Obrigheim wieder heimisch, so Meister.
Der Eckbach zwischen der Ortslage Laumersheim und dem Kellergarten in Dirmstein liegt zum Großteil in Hochlage und ist durch Dämme eingezwängt. Im Rahmen des naturnahen Ausbaus werden die Dammbauwerke aufgelöst und der Bachlauf am noch bestehenden Sohlabsturz im Bereich der ehemaligen Spormühle vorbeigeführt, so dass dessen Durchgängigkeit wiederhergestellt wird. Zusätzlich werden entlang des Gewässers rund 4.000 Quadratmeter Fläche erworben, wodurch dem Gewässer zukünftig wieder deutlich mehr Raum zur Verfügung steht. Im Bereich des Kellergartens ist eine Spielfläche geplant, auf der die Kinder das Element Wasser unmittelbar erleben können. Beginnen werden die Arbeiten voraussichtlich im kommenden Jahr. Planer Andreas Valentin, der sich intensiv um die Renaturierungsmaßnahmen an Eis- und Eckbach kümmert, informierte die Ministerin ausführlich über die vorgesehenen Maßnahmen und Veränderungen am Eckbach.
Eder lobte ausdrücklich die bisherigen Aktivitäten der Verbandsgemeinde Leiningerland im Bereich der Renaturierung. So wurden mit finanzieller Unterstützung des Landes unter anderem der Eckbach in Altleiningen und der Eisbach in Ebertsheim naturnah umgestaltet. „Dank des großen Engagements aller Beteiligten wurden zahlreiche Projekte umgesetzt, die dazu beitragen, die anspruchsvollen Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erfüllen. Dies kommt der Ökologie wie auch den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu Gute.“ Die Ministerin verwies auch auf die große Bedeutung des 2013 eingeführten Wassercents. „Mit dem Wasserentnahmeentgelt haben wir die finanzielle Grundlage geschaffen, um diese wie auch andere wichtige wasserwirtschaftliche Maßnahmen finanziell im Rahmen unserer Aktion Blau Plus unterstützen zu können.“ (Text/Fotos: Presse-/Öffentlichkeitsarbeit)