Nach dem offiziellen Teil nutzten die Gäste die Gelegenheit für zahlreiche Gespräche.
Coronabedingt war dies der erste Neujahrsempfang seit 2020. Daher blickte Jacob - statt auf eines - auf drei Jahre zurück. Er erinnerte an die flächendeckenden Corona-Bürgertests, die anfangs der Pandemie aus dem Boden hätten gestampft werden müssen. Dank der Unterstützung der beiden DRK-Ortsvereine Münchweiler und Winnweiler sei es möglich gewesen, täglich kostenlose Testangebote zu machen und das fast anderthalb Jahre lang - in Spitzenzeiten 300 Test innerhalb von drei Stunden.Im Spätherbst 2021 folgten entsprechende Impfangebote - unterstützt vom DRK Winnweiler (allen voran Siegfried Nurmuhamed) sowie von den ehrenamtlich tätigen Ärztinnen und Ärzten, der Feuerwehrärztin Christine Täffner, dem medizinischen Fachpersonal und den Beschäftigten der Verwaltung.
Rasche Hilfe war laut Jacob auch bei der Ahrtal-Katastrophe gefordert. Noch in der Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2022 hätten sich Helferinnen und Helfer aus der Verbandsgemeinde Winnweiler sowie Einsatzkräfte der Feuerwehr auf den Weg gemacht. Über Wochen hinweg unterstützten zahlreiche Angehörige der Feuerwehr und des DRK die Betroffenen im Ahrtal. Wehrleiter Christian Füllert sei ferner auch an der Aufarbeitung der Fluteinsätze beteiligt gewesen und habe u.a. im Untersuchungsausschuss des Landtages als Zeuge ausgesagt. Als herausragendes Beispiel für die vielen privaten Initiativen, die im Ahrtal „Unglaubliches geleistet“ hätten, nannte Jacob das Frauen-Fußballteam des ASV Winnweiler. Melanie Geißler erhielt stellvertretend für die „ASV-Ladies“ die Landesverdienstmedaille.
„Auch bei der Unterbringung und der Versorgung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge“ so Jacob, „haben die Menschen in der VG Winnweiler wieder gezeigt, wie leistungsfähig und hilfsbereit sie sind.“ Dazu zählte er die privaten Hilfsangebote in allen Orten der Verbandsgemeinde, aber auch die Erstaufnahme-Einrichtungen in Steinbach und in Falkenstein, die in den ersten Wochen mit ehrenamtlichen Helfern des DRK Steinbach und der katholischen Kirchengemeinde Falkenstein betrieben worden seien. Namentlich nannte er Jochen Lunk vom DRK Münchweiler und Pfarrer Carsten Leinhäuser aus Winnweiler, ohne deren Engagement und Nächstenliebe diese Hilfe so nicht möglich gewesen wäre.
Das generalsanierte Freibad in Winnweiler wird laut Jacob sehr gut angenommen. Die Besucherzahl und damit auch die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern hätten im abgelaufenen Jahr die Prognosen deutlich übertroffen. Nun endlich könnten auch kostenlose Schwimmkurse für die Vorschulkinder der kommunalen Kitas - wie etwa der 2021 eröffneten Kita Pusteblume in Winnweiler - angeboten werden. Derzeit laufe der Einbau von Lüftungsanlagen in den Kitas und Grundschulen der Verbandsgemeinde, so dass nicht mehr wie zu Beginn der Pandemie ständig die Fenster geöffnet werden müssten. Die Erweiterung und Sanierung der Grundschule Sippersfeld soll bis Sommer 2025 abgeschlossen sein. Neu gebaut werden auch die Feuerwehrhäuser in Breunigweiler, Börrstadt und Sippersfeld. Jacob erwartet den Baustart noch im laufenden Jahr. Der neue Fünfjahresplan für den Straßenausbau sieht für 2023 als erste Maßnahme den Ausbau der Donnersbergstraße in Winnweiler vor.
Die aus Sicht von Rudi Jacob wichtigste Baumaßnahme ist das neue Ärztehauses in Winnweiler. Damit sei „die seit Jahren schwelende Problematik der Sicherstellung der insbesondere allgemeinmedizinischen Versorgung der Menschen in der VG Winnweiler auf lange Sicht gelöst.“ In ungefähr acht Monaten, hofft Jacob, solle das Ärztehaus in Betrieb gehen.
im März 2024 läuft die zweite Amtszeit von Rudi Jacob als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Winnweiler ab. Bei seiner Neujahrsrede kündigte er an, dass er sich erneut um das Amt bewerben werde. Als Wahltermin wird Jacob dem Verbandsgemeinderat den 25. Juni 2023 vorschlagen.
Begrüßt worden waren die Gäste des Neujahrsempfangs vom „Hausherren“, dem Lohnsfelder Bürgermeister Walter Bertram. Er ging unter anderem auf die vieldiskutierte monatelange Sperrung der Ortsdurchfahrt ein. Unter dem Straßenbau hatten und haben nicht nur die Einwohner und Autofahrer, sondern auch die örtlichen Betriebe zu leiden. Bertram hofft, dass der Ausbau rechtzeitig abgeschlossen wird, so dass der Kerweumzug Ende Juli „über die neue Asphaltdecke“ führen kann.
Musikalischbegleitet wurde der Empfang von Christine Marx am Keyboard. Einen Einblick in die Historie von Lohnsfeld gewährte eine gelungene Fotopräsentation, zusammengestellt von Klaus Clemens und Herbert Mang. Bezirksschornsteinfegermeister Mathias Müller verteilte an alle Gäste kleine Glücksbringer für 2023.