Fotos: VGV / G. Kopp
Hyla arborea, so lautet der wissenschaftliche Name des Laubfrosches. Seit 2015 widmet die Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau seiner Wiederansiedlung in der Umgebung ein Patenschaftsprojekt. Ziel ist es, den Laubfrosch in seiner früheren Heimat, der „Westricher Moorniederung“ wieder anzusiedeln und einen selbst tragenden Bestand zu etablieren.
Spenden machen es möglich, kleine Jungfrösche in der Moorniederung auszusetzen. Diese kommen aus einer behördlich genehmigten Erhaltungszucht. Das Erbgut der Nachzuchten entspricht dem der früher heimischen Laubfrösche und verbessert so die Wiederansiedlungschancen.
Die fachliche Leitung des Projekts unterliegt dabei Prof. Dr. Christoph Bernd, Feldbiologe mit Expertise auf dem Gebiet der Wiederansiedlung. Die Ansiedlung des kleinen grünen Frosches wird von ihm regelmäßig überprüft, genau kontrolliert und in Jahresberichten festgehalten. Solche Artenschutzprojekte erfordern eine Genehmigung der Naturschutzbehörde, die auch für die nächsten fünf Jahre von der Verbandsgemeinde wieder beantragt wurde, denn das Aussetzen jeglicher Arten ist ohne Genehmigung strengstens untersagt. Vor allem die illegale Aussetzung von Fischen, fremdländischen Wasserschildkröten oder anderen Froscharten ist für die heimische Artenvielfalt tödlich.
Neben bereits verzeichneten Erfolgen in den letzten Jahren konnte eine positive Gesamtbilanz gezogen werden. Neuste Erkenntnisse zeigen, dass sich der Bestand der Laubfrösche ausbreitet und somit die Wiederansiedlung weiterhin erfolgreich verläuft. In den Jahren 2015 -2025 wurden über 1.310 Laubfrösche in der Westpfälzischen Moorniederung ausgesetzt. Die letzte Aussetzung fand am 6. September 2025 statt, bei der weitere 200 Laubfrösche ausgesetzt wurden.
Waren in den ersten Jahren nur vereinzelt Nachweise möglich, haben sich mittlerweile mehrere Rufgemeinschaften etabliert und die Anzahl steigt kontinuierlich. Das zeigt, dass es zwar Ausdauer braucht, um eine verloren gegangene Art zurückzubringen, aber es eben auch nicht unmöglich ist, verschwundene Lebewesen wieder heimisch werden zu lassen -sofern alle Anforderungen der Art an den Lebensraum erfüllt werden können.
Im Jahr 2023 gab es besonderen Anlass zur Freude: Ein Bieber hatte sich in der direkten Nachbarschaft des Ansiedlungsortes niedergelassen und sorgte mit seinem Staudamm für ideale Voraussetzungen, da der Biberdamm das Wasser staut und auch der Bieber selbst hält seine Umgebung wie ein guter Gärtner in Schuss.
Das Interesse an den zu schützenden Arten und Lebensräumen hat durch das Projekt weiter zugenommen. Der eingetragene Verein Naturschutzgruppe „Moorklee“ ist dabei der größte Förderer und trägt jedes Jahr den Hauptteil der benötigten Spendengelder. In den letzten zehn Jahren ermöglichte ihre Unterstützung eine Aussetzung von insgesamt 1000 Laubfröschen! Für dieses Engagement bedanken wir uns recht herzlich!
Die Kosten pro Patenschaft belaufen sich auf 12,50 Euro. Die dazugehörende Patenschaftsurkunde eignet sich auch als Geschenk und wird mit dem Namen des Spenders und auf Wunsch auch mit einem Namen für den Frosch versehen.
Wer sich für eine Laubfroschpatenschaft interessiert, kann sich beim Touristikbüro der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau (Tel. 06372 / 922 - 0106, E-Mail: tourismus@vgbm.de) informieren.