Die ehrenamtlich Aktiven. Hintere Reihe v.l., Jürgen Kiefer, Mariam Gande, Patrizia Rosenbaum, Beate Rummler, vordere Reihe v.l., Karin Rosenbaum, Ilka Kuhlewey, Ana Djordjevic.
Am 14. Oktober 2015 fiel der Startschuss
Was braucht man am nötigsten, außer Essen und Trinken? Genau, Kleider! Zumindest seit wir Menschen nur noch spärlich und stellenweise Fell tragen. Zum Schutz gegen Kälte, manchmal auch gegen Hitze und sei´s auch nur um unsere Blöße zu bedecken.
Aber nicht alle können sich Gewänder in ausreichendem Maße leisten. Das wurde im September 2015, als der Zustrom von Flüchtlingen verstärkt einsetzte besonders deutlich. Etliche AWO-Mitglieder, allen voran Karin Rosenbaum und Barbara Keller, bemühten sich um Kleiderspenden. Dem damaligen Ortsvereins-Vorsitzenden Bernhard Hirsch (ϯ) gelang es von der Ortsgemeinde die erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung zu erhalten und so konnte die „Wäschekammer“ gegründet werden. Die Bezeichnung Wäschekammer wurde verwendet, weil zu Beginn der Bedarf an Haushaltswäsche, (Bettwäsche, Handtücher, etc.) am größten war.
Im Schnitt rund 10 ehrenamtliche Helferinnen (überwiegend) und Helfer bringen seither wöchentlich 10 bis 12 Stunden auf, um alle möglichen gespendeten Kleidungsstücke, zu sortieren und einzuräumen. Eine der damaligen Flüchtlinge ist Mariam Gande, eine gebürtige Ägypterin, die sich bis heute als Helferin engagiert. Daneben ist Mariam als Übersetzrein unentbehrlich. Sie spricht neben ihrer arabischen Muttersprache, englisch und mittlerweile ausgezeichnet deutsch.
An jedem Montag können bedürftige Personen aus aller Herren Länder Textilien zum symbolischen Preis von 50 Cent je Stück erwerben. Die „Kundschaft“ bestand auf dieser Gegenleistung, um nicht das Gefühl zu haben, nur Almosenempfänger zu sein.
Bisher kamen jährlich zwischen 500 und 800 Leute an den Abholtagen in die Räume der ehemaligen Straßenmeisterei und nahmen dort pro Jahr zwischen 4 und 8 Tausend Teile entgegen.