Am 25. November setzte die Verbandsgemeinde Göllheim ein deutliches Zeichen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Göllheim, Frau Susanne Nicklaus, eröffnete die Veranstaltung und betonte die Symbolkraft der UN Women-Fahne, die an diesem Tag weithin sichtbar war. Sie stehe für Solidarität, Aufmerksamkeit und die gemeinsame Verpflichtung, Gewalt konsequent entgegenzutreten. Mitveranstalter waren die Gleichstellungsbeauftragten des Donnersbergkreises Frau Driedger-Marschall, der VG-Eisenberg Frau Mähnert und der VG Kibo Frau Schreiber sowie das Arbeitsbündnis gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen und der Verein Frauen helfen Frauen Donnersbergkreis e.V.
Auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Steffen Antweiler ging in seiner Ansprache auf die Relevanz des Themas ein. Er verwies auf konkrete Fälle aus dem regionalen Umfeld und unterstrich, dass Gewalt an Frauen kein fernes Problem sei: „Keiner darf wegschauen – wir alle tragen Verantwortung.“
Vor der Lesung sprach der Ortsbürgermeister von Göllheim. Aus seiner früheren Tätigkeit als Polizist schilderte er eindringlich Erfahrungen aus Einsätzen bei häuslicher Gewalt. Dabei betonte er besonders, dass solche Fälle gerade in der Weihnachtszeit häufiger auftreten, weil Spannungen in Familien zunehmen und Betroffene noch stärker isoliert sind. Seine Ausführungen machten deutlich, wie wichtig es ist, hinzuschauen und Betroffenen Unterstützung anzubieten.
Bewegende Lesung von Mareike Luisa Groß
Im Anschluss folgte der literarische Höhepunkt des Abends: Die Autorin Mareike Luisa Groß las aus ihrem Buch „How to surv(l)ive“, in dem sie offen über eigene Gewalterfahrungen und den schwierigen Weg der Heilung schreibt.
Mit ruhiger, klarer Stimme stellte sie Passagen vor, die von Angst, Ohnmacht und Scham erzählten – aber ebenso von Mut, Widerstandskraft und dem langen Prozess, das eigene Leben zurückzuerobern. Sie machte in ihrer Lesung deutlich, wie vielfältig Gewalt sein kann – von körperlichen Übergriffen über psychischen Druck, Manipulation und Kontrollverhalten bis hin zu subtilen Formen, die im Alltag oft gar nicht als Gewalt erkannt werden. Dabei gelang es ihr, die unterschiedlichen Facetten eindringlich zu beschreiben und aufzuzeigen, wie sehr sie Betroffene prägen und einschränken können.
Die Autorin nahm sich Zeit, zwischen den Textpassagen Hintergründe zu erläutern, Auffangstellen für Betroffene zu nennen und klar zu benennen, welche Formen von Gewalt oft übersehen werden. Ihre Worte machten Mut, hinzuschauen, zu handeln und Betroffenen zuzuhören.
Mit dieser Veranstaltung setzte die VG Göllheim ein sichtbares und klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen — eine Mahnung, hinzuschauen, aufmerksam zu sein und gemeinsam Verantwortung zu tragen.