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Treffpunkt Eisenberg
Ausgabe 29/2025
Amtlicher Teil
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Leseempfehlung der Gemeindebücherei Kerzenheim von Heike Rogozinski

Die Erbin von Claire Winter

Berlin, 1957 : Die einflussreiche Industriellenfamilie Liefenstein gehört zu den angesehensten Familien in Deutschland in den fünfziger Jahren. Cosima, die zukünftige Erbin, setzt sich für bedürftige und Notleidende Frauen ein, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Kinder alleine großziehen müssen. Mit der Zustimmung ihres Großvaters Theodor gründet sie eine Stiftung für diese mittellose Frauen. Ihrem Verlobten Alexander gefällt das jedoch gar nicht und auch seine Eltern möchten sie nach der Hochzeit an der Seite ihres Sohnes wissen, um für ihn zu repräsentieren. Cosima hält nicht viel davon und beginnt ihre Verlobung zu überdenken. Als sie den Journalisten Leo Markgraf kennenlernt, der sie auf die Vergangenheit ihrer Familie anspricht, beginnt Cosima nachzuforschen. Sie hat keine Ahnung, was Leo andeuten will und versucht mehr über ihre Familie herauszufinden, was ihr Onkel Theodor zu verhindern versucht.

Für mich ist das neue Buch von Claire Winter wieder ein absolutes Meisterwerk! Ich habe alle ihre Bücher gelesen und auch dieses Buch gehört für mich jetzt schon zu den absoluten Hightlights in diesem Jahr. In diesem Roman ist so unendlich viel verpackt, dass man einen wahren Pageturner in der Hand hält, den man am liebsten nicht mehr zur Seite legen möchte um ihn an einem Stück durchzulesen.

Claire Winter hat mit ihrem neuen Roman einen sehr tiefgründigen und vielschichtigen historischen Roman vorgelegt, der den Lesern nicht nur deutlich macht, wie sehr Macht, Einfluss, Reichtum und Politik miteinander verbunden sind und sowohl Politik als auch die Unternehmen voneinander profitiert haben.

Es ist sozusagen eine lebendige Zeitgeschichte über eine wohlsituierte Familie und ihren Beziehungen untereinander, bei der auch die Unterschiede zwischen Arm und Reich und der innere Kampf gegen Konventionen deutlich werden. Sie handelt von Enthüllungen und dunklen Geheimnissen die Emotionen wecken.

Es geht um die Schuld vorangegangener Generationen und die Last eines Erbes - eine Geschichte, die als historischer Roman nicht neu ist, aber so bildhaft erzählt wird, dass dass die 600-Seiten niemals langweilig werden. Ich möchte nicht zuviel verraten - einfach vorbeikommen - ausleihen - und das Buch verschlingen!

Meine absolute Leseempfehlung für einen Pageturner der Superlative!!!!