Energiesparen ist eines der großen Themen in diesem Herbst und Winter. Landauf und landab wird offen über Schließungen von Hallenbädern und Sporthallen diskutiert. Die Problematik macht auch vor der Gemeinde Quierschied nicht Halt. "Die Verwaltung prüft gerade sehr genau und im Einzelfall, wo Einsparpotenziale zu finden sind", sagt Bürgermeister Lutz Maurer, "klar ist aber auch, dass wir unsere Vereine nicht zusätzlich belasten wollen." Die Nachwirkungen der Einschränkungen aus zwei Jahren Corona-Pandemie spüren die Vereine gerade im Nachwuchsbereich ebenso schmerzlich wie die allgemeine Preis- und Kostensteigerung. "Darum habe ich die Vertreterinnen und Vertreter der Vereine, die auf Sporthallen angewiesen sind, zu einem runden Tisch eingeladen", so Maurer, "wir haben sehr offen über Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Ideen gesprochen und gemeinsam Ergebnisse erarbeitet."
Die drei wichtigsten zusammengefasst:
| 1. | Die Temperatur in den Hallen wird künftig bei 16 Grad liegen. |
| 2. | Die Weihnachtspause wird auf vier Wochen vom 19. Dezember bis 22. Januar ausgedehnt. Für den Liga-Spielbetrieb oder nicht verlegbare Veranstaltungen wird in dieser Zeit die Fischbachhalle zur Verfügung stehen. Für mehrtätige Veranstaltungen (z.B. Fußballturniere) oder ähnliches wird eine Energiekostenpauschale von 100 Euro pro Tag erhoben, die durch den Veranstalter zu zahlen ist. |
| 3. | Nach der Winterpause wird in den Duschen kein Warmwasser mehr zur Verfügung stehen. |
Doch nicht nur bei den Sporthallen werden Einsparpotenziale genutzt. Hierzu hat der Energie-Ausschuss des Gemeinderates verschiedene Maßnahmen beschlossen. Eine Fachfirma wird beauftragt, die Heizungsanlagen in öffentlichen Gebäuden so einzustellen, dass eine Absenkung der Raumtemperatur in Abhängigkeit der Tätigkeit möglich ist. Dort, wo körperlich schwer gearbeitet wird, sollen künftig 12 Grad Raumtemperatur ausreichen, bei sitzenden Tätigkeiten sind es 19 Grad. Auch Gemeinschaftsflächen, die nicht dem Aufenthalt von Personen dienen, werden künftig nicht mehr beheizt. Am Rathaus und an der Q.lisse wurde die Beleuchtung schon teilweise zurückgefahren, weitere Schritte werden geprüft.
Gleiches gilt für die Dauer der Straßenbeleuchtungen. Diese wird bereits seit 2014 stetig auf LED-Beleuchtung umgerüstet, in diesem Jahr noch in großem Umfang in Göttelborn und Fischbach, weitere Umrüstung für die kommenden Jahre sind bereits in Planung und werden im Rahmen der finanziellen Darstellbarkeit umgesetzt.
Die Gemeindebücherei wir künftig nur noch an drei Tagen in der Woche geöffnet sein. Die neuen Öffnungszeiten sind:
Montag und Mittwoch 09.00 - 12.00 Uhr
Dienstag 09.00 - 12.00 Uhr und 15.00 - 18.00 Uhr
Sonntag 10.00 - 12.00 Uhr
"Wir haben all diese Maßnahmen gemeinsam entschieden. Die im Rat vertretenen Parteien und die Vereine tragen sie mit", sagt Maurer, "aber natürlich hoffen wir alle, dass wir möglichst schnell wieder in den Normalbetrieb zurückkehren können. Die aktuelle Lage macht aber wohl allen bewusst, dass wir uns künftig noch mehr mit dem Thema verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen auseinandersetzen müssen." Eine Nutzung von Sporthallen als Unterkünfte für Flüchtlinge ist in der Gemeinde Quierschied derzeit noch nicht notwendig, betont der Verwaltungschef.
Nicht gerüttelt wird an der Weihnachtsbeleuchtung. Die Tannenbäume in Quierschied, Fischbach/Camphausen (je zwei) und in Göttelborn sowie die Beleuchtung der Marienstraße bleiben von den Sparmaßnahmen unangetastet. Die entstehenden Kosten für 45 Tage Lichterglanz auf LED-Basis belaufen sich auf 330 Euro. "Wir haben genau 33 Mitglieder im Gemeinderat", hat SPD-Ratsmitglied Jürgen Thiel festgestellt und vorgeschlagen: "Wenn jedes Ratsmitglied zehn Euro spendet, ist die Weihnachtsbeleuchtung in der Gemeinde bezahlt."