Den Abschluss der Weihnachtszeit bildet seit jeher das Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Januar. Es wurde zur Erinnerung an die drei weisen Männer aus dem Morgenland eingesetzt, die dem Stern der Verkündigung folgten und nach langer, beschwerlicher Reise im Stalle zu Bethlehem anlangten, um dem Kind in der Krippe ihre Gaben zu bringen. Der Brauch, am Dreikönigstag den Baum zu plündern und zum letzten Mal die Kerzen am Tannenbaum zu entzünden, ist noch in vielen Familien verbreitet. Und das bedeutet den Abschied von Weihnachten. Nach dem 6. Januar, der bei unseren Nachbarn in Baden-Württemberg ein Feiertag ist, beginnt allenthalben der Alltag wieder. Oftmals ziehen Sternsinger durch die Straßen, gleichsam als Nachfahren jener morgenländischen Herrscher, und verkünden mit ihren hellen Stimmen die Geschichte des Sterns zu Bethlehem und sammeln für die Kinder in aller Welt. In der Bauernweisheit wird der 6. Januar gern als Wetterwende angesehen. Man sagt „Die Heiligen Drei Könige bauen eine Brücke oder brechen ein“. Auch über die weitere Winterwitterung soll dieser Tag Auskunft geben, denn „wenn bis Dreikönig kein Winter ist, kommt keiner“. Ein gutes Weinjahr soll es bedeuten, wenn der sechste Januar hell und freundlich ist; das erfährt man auch, wenn man um Mitternacht drei Sterne durch den Rauchfang sehen kann. Dann – so lautet eine alte Winzerregele – muss ein frischer Trunk gezapft werden, weil ein gutes Weinjahr bevorsteht.