Bei hoffentlich frühlingshaften Temperaturen wird die Steckenparade der Kinder eine der Höhepunkte des Lambrechter Sommertags sein.
(se) Losgekoppelt vom offiziellen kalendarischen Frühlingsanfang am 20. März feiert man in Lambrecht wie in anderen pfälzischen Orten ebenfalls, den Sommertag auf dem Sonntag Laetare.
Es handelt sich dabei um den vierten Fastensonntag: Er trägt den lateinischen Namen "Laetare", was "Freue dich" bedeutet. Warum? Ganz einfach: Die Mitte der Fastenzeit ist überschritten und Ostern kommt näher. Dieser Tag hat einen fröhlichen Charakter und kündet von der Freude auf das kommende Fest. Es gilt also am Sonntag, 10. März 2024, den Winter auszutreiben. Ab 14 Uhr treffen sich die Lambrechter Familien mit ihren Kindern im Schulhof der Grundschule.
Stolz tragen die Kinder ihre zum Teil selbst gestalteten Sommertagsstecken, die sie in einer Parade den Gästen zeigen. Viele der Stecken werden wieder Symbole von Frühling und Winter sowie der traditionellen Tuchmacherei zeigen. Das Stammdurchhacken erinnert an Streitigkeiten vergangener Jahrhunderte um das Recht von St. Lambrecht, auf Grevenhausener Bann (Sommerberg) jederzeit die Tücher trocknen zu dürfen. In einem Ringkampf zweier kräftigen Männer wird der Kampf zwischen Frühling und Winter ausgetragen. Als Zeichen des Sieges des Sommers über den Winter erfolgt die Verbrennung des Winters in Form eines Strohhaufens. Während der Winterverbrennung wurde in früheren Jahren das Lambrechter Sommertagslied „Hart und grob, so war der Winter, kurz der Tag und lang die Nacht, frostig war der alte Sünder, Schnee und Eis hat er gebracht“ gesungen mit dem Refrain: „Die Natur schafft neues Leben, kräftig wirkt der Sonnenschein und es steigt der Saft der Reben und es reift der gold‘ne Wein“. Dieses Sommertagslied mit insgesamt acht Strophen hatte einst Commerzienrat Carl Marx geschrieben.
Die Kinder erhalten ihre Sommertagsbrezeln, in der Grundschulturnhalle findet der gemütliche Ausklang bei Kaffee und Kuchen statt. Die geschichtlichen Vorgänge wurden von dem Heimatdichter Karl Rauch als Festspiel verfasst, das 1977 zur Tausendjahrfeier der Stadt Lambrecht letztmals aufgeführt worden war. Als Beitrag zur Finanzierung des Sommertages werden wie üblich die „Summerdags-Schlöpp“ angeboten.