Nun ist März

Das Jahr 2025 hat sich bisher noch wenig an die Spielregeln gehalten, die von jedem Monat eine bestimmte Vorstellung festlegen: Vom Januar eine strenge Kälte, vom Februar Schneereichtum und Tauwetter, vom März linde Lüfte und sprießende Knospen. Während Januar und Februar die „Regularien“ nicht einhielten, sind wir auch skeptisch, ob der März sich als Frühlingsmonat erweisen wird. Er braucht es nicht unbedingt. Denn erst am 21. März beginnt nach dem Kalender der Frühling... Aber ganz gleich, ob es zuvor strenge Kälte oder milde Witterung gab – wir alle freuen uns als wintermüde Menschen auf das Frühjahr und die immer länger werdenden Tage. Dies meint auch die Bauernweisheit, mit dem Märzen sei nicht zu scherzen, oder „Märzenblüte ist ohne Güte“ – der winterliche Grundcharakter dieses Monats kann uns nicht schrecken. Bringt er uns doch die Tag- und Nachtgleiche, die Rückkehr vieler Zugvögel und einen nicht zu übersehenden Blütenflor. Gelbe Farbtupfer sind es meist, die Krokusse und Himmelsschlüssel, Huflattich und Osterglocken und Forsythien mit neugierigen Blüten, die das Aufbrechen der Blätter nicht erwarten können. Gänseblümchen schmücken die Wiese, Szilla und Veilchen stecken ihre Köpfchen auf den Boden und Anemonen wiegen sich im Wind...

Knospenmonat, Frühlingsmonat, Baumschneidemonat und Schnepfenmonat sind neben Lenzing alte Bezeichnungen dieses Dritten im Jahreslauf, mit dem bei den alten Römern das Jahr begann. Sie gaben ihm den Namen ihres Kriegsgottes Mars. Und etwas kriegerisch kommt er bisweilen auch daher, mit seinen Aequinoktialstürmen, die dem Winter den Garaus blasen und alles, was morsch ist, von den Bäumen fegen.

Der März ist ein Monat mit Licht und Schatten, er wirkt lähmend auf unseren Organismus und beschert uns neben einigen saisonbedingten Erkrankungen auch die sattsam bekannte Frühjahrsmüdigkeit. Aber jede Umstellung erfordert eben Opfer und Kraft, selbst nach einem so wenig ausgeprägten Winter. Hoffen wir, dass der Frühling umso mehr seinem Namen Ehre machen möge!