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Talpost Lambrecht
Ausgabe 11/2023
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Möllbachweiher weitgehend erhalten!

Der Möllbachweiher, dem eine Verlandung droht, zumal der Röhrichtbesatz wird immer größer, soll im Zuge des Einbaues einer Fischaufstiegsanlage aufgewertet und attraktiv für Gäste und Einheimische werden.

Interessierte Elmsteiner Bürger in die Diskussion um Zukunft des Weihers mit Einbau einer Fischaufstiegsanlage eingebunden

(ve) Der Möllbachweiher an der westlichen Ortseinfahrt von Elmstein ist ortsbildprägend, doch seine Zukunft ist ungewiss, denn es wird behördlicherseits eine Fischaufstiegsanlage verlangt, um den Gesamthöhenunterschied von rund 2,70 Meter des Speyerbachs zu überwinden. Die Längsdurchgängigkeit des Speyerbachs soll wieder hergestellt werden. Gleichzeitig soll der Triebwerkskanal erhalten bleiben, um das Wasserrad mit dem Hammerwerk der historischen Wappenschmiede in Gang setzen zu können. Das Ingenieurbüro Wamsganz aus Landau war bereits im vergangenen Jahr mit der Planung beauftragt worden, erste Pläne waren mit einer Raugerinne-Fischaufstiegsanlage vorgestellt worden, wodurch der Weiher in seiner heutigen Form nicht hätte - bis auf ein kleines 150 Quadratmeter großes Biotop - erhalten werden können.

In der Zwischenzeit haben sich die Vorschriften der „Aktion Blau“ zu der „Aktion Blau plus“ geändert und es war eine weitere Planung unter weitgehendem Erhalt des rund 1500 Quadratmeter großen Möllbachweihers möglich. Er droht zu verlanden, der Röhrichtbewuchs vergrößert sich ohne Pflege ständig weiter. Ortsbürgermeister Rene Verdaasdonk und Planer Thoms Wansganz stellten den interessierten Bürgern drei umsetzungsfähige Planungsvarianten vor. Das zu überplanende Gelände befindet sich ausschließlich im Besitz der Gemeinde und in Absprache mit dem Naturschutz und der Wasserbehörde wurden nun die Vorschläge der Öffentlichkeit präsentiert. Die Kosten (Stand 2022) wurden auf 450.000 bis 470.000 Euro je Ausführungsvariante geschätzt.

Die vorgestellte Variante 1 sah vor, den Weiher komplett zu erhalten und einen rechteckigen Mäander-Fischpass neben dem Speyerbach einzubauen. Die Variante 2 sah den Einbau eines naturnahen Raugerinne-Beckenpasses vor, wobei der Weiher in seiner jetzigen Form nicht erhalten werden kann. Es bleibt nur ein kleines Amphibienlaichgewässer übrig.

Von den rund 40 anwesenden interessierten Bürgern wurde die Variante 3 mehrheitlich als „bestmöglicher Kompromiss“ favorisiert, ohne dass eine Abstimmung erfolgte. Danach kann der Weiher weitgehend erhalten bleiben. Die Fischaufstiegsanlage - für die Leitfischarten Groppen und Bachforellen - wird von einem Schotterrasen seitlich umgeben, über Trittstufen wird ein Wasserspielplatz und ein im Halbkreis zu errichtender Holzsteg erreicht. Der Weiher mit seinem Uferbereich soll dadurch zum Spielen anregen und erlebbar werden. Angesprochen wurde auch, die Zuführung des Möllbaches wieder direkt in den Weiher zu ermöglichen, samt einem zusätzlichen Sandfang, um einer Verlandung des Weihers entgegenzuwirken.

Die Bürgermeinung zur Gestaltung des Möllbachweihers sei für die Entscheidung des Gemeinderates wichtig, führte Bürgermeister Rene Verdaasdonk aus. Auch das Umfeld des Weihers müsse entsprechend gestaltet werden, um den Möllbachweiher interessant und erlebbar für Gäste und Einheimische werden zu lassen. Die Umsetzung der Planung werde nicht kurzfristig erfolgen können und es wird noch „viel Wasser den Speyerbach hinunterfließen bis in seine niederländische Heimat“ sagte Rene Verdaasdonk. Wichtig sei aber, dass die Planung samt der Verknüpfung vieler Interessen samt der Folgekosten festgestellt werde.