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Talpost Lambrecht
Ausgabe 11/2025
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Kommt Sankt Gregor her . . .

In früherer Zeit hätte man am 12. März schon den Frühlingsanfang feiern können, denn einstmals fiel nach der alten Kalenderrechnung der Gedenktag des Heiligen Gregorius in die Zeit der Tag- und Nachtgleiche. Viele Bräuche, die mit dem Winteraustreiben zusammenhängen, knüpfen sich daher noch heute an diesen Tag. Nur unsere Schulkinder und junge Generationen wissen nichts mehr davon, dass früher einmal der 12. März ein Festtag war, an dem es keinen Unterricht gab, und alle Kinder mit ihren Lehrern hinaus auf die Festwiesen zu fröhlichem Gesang und Spiel zogen. Der Heilige Gregor wurde nämlich von den mittelalterlichen Schulen zum Schutzpatron erwählt. Unter den sechzehn Päpsten gleichen Namens nimmt Gregor der Große, der am 12. März vor nunmehr 1420 Jahren starb, eine besondere Stellung ein. Er förderte die Verbreitung des christlichen Glaubens, gründete zahlreiche Klöster und schuf im „Gregorianischen Choral“ eine Reform der Liturgie. Besonders gerühmt wird seine kluge Haltung; Kraft seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit verstand es Gregor, kriegerische und geistige Konflikte seiner Zeit geschickt beizulegen. Seit langem ist der Ehrentag des Heiligen ein bedeutender Lostermin, was angesichts der Wende der Jahreszeiten nicht weiter verwunderlich ist. „Kommt Sankt Gregor her, schwimmt der Winter im Meer“ sagt man, oder auch „Sankt Gregors Wind erst geht, wenn Jörgen (23. April) im Kalender steht. An Sonnenschein ist man gar nicht so sehr interessiert, denn „hat Gregorius grobes Wetter, so geht der Fuchs aus dem Bau, ist es aber schön, lässt er sich noch vierzig Tage nicht seh’n“.