Wie ein Tor, das zur Karwoche hinüberführt, zu den stillen und zur Besinnung mahnenden Tagen, ist der kommende Sonntag, der letzte vor dem Osterfest. Palmarum... Dieser Sonntag zählt zu den ältesten christlichen Festen überhaupt. Palmprozessionen zogen schon im 4. Jahrhundert durch Jerusalem. Man gedachte jenes Tages, da der Heiland auf einem Eselfüllen über die geschmückten Straßen der Stadt ritt. Die abendländische Kirche übernahm das Fest erst viel später. Heute begeht man es überall durch Palmenweihe, Prozession und Oratorium. In Rom weiht der Papst am Sonntag Palmarum alljährlich die Palmzweige für die Kirchen in der Ewigen Stadt. Die Christenheit wird durch den Palmsonntag in die Leidenswoche Christi hineingeführt, zu jenen Tagen, die mit dem Einzug des Heilandes in Jerusalem begannen und über das Heilige Abendmahl bis zum bitteren Kreuzestod führen. Die Palmzweige, die von den Altären die Gläubigen grüßen, sind zu einem Symbol des Glaubens geworden. Sie sollten uns alle an die unendliche Güte Gottes erinnern, der uns seinen eingeborenen Sohn sandte, um die Welt zu erlösen. Möge der Palmsonntag inmitten unserer unruhigen und bedrohten Welt eine Mahnung für alle werden, dem Frieden und der Nächstenliebe zu dienen, für die Jesus von Nazareth als Gottes Sohn einst vor über zweitausend Jahren sein Leben hingab. Sonntag Palmarum - Tor zum Dunkel der Passion. Schon aber strahlt uns das Licht der Verheißung: Bald ist Ostern!