Schneechaos trieb Feuerwehr-Einsatzzahlen in die Höhe

Jahresversammlung der Feuerwehr der Verbandsgemeidne Lambrecht mit Verpflichtungen, Beförderungen, Ernennungen und Ehrungen - Rückblick und Ausschau

(ve) Die Feuerwehr-Einsätze in der Verbandsgemeinde sind im Jahre 2022 auf 434 Fälle hochgeschnellt, gegenüber 305 Einsätzen im Vorjahr 2021. Der Grund für die fast um die Hälfte erhöhten Einsatzfahrten war das tagelange Schnee-Chaos im April des vergangenen Jahres, wo besonders die Kettensägen-Einsätze im Vordergrund standen, wie aus dem Jahresbericht von Wehrleiter Frank Flockerzi zu hören war. Die Kettensägen waren die meistgebrauchten Hilfs- und Rettungsgerätschaften, dem entspricht auch das Verhältnis von 1:3 von Bränden gegenüber allgemeinen Hilfeleistungen. Die acht Wehreinheiten der Verbandsgemeinde-Feuerwehr haben eine Sollstärke von 186 Wehrangehörigen. Mit augenblicklich 188 Feuerwehrleuten besteht in der Summe fast eine Idealbesetzung, wobei innerhalb der einzelnen Wehren jedoch nicht immer die Sollstärke erreicht ist, dagegen andere Wehren „Überzahlen“ melden.

Als besondere Einsätze nannte der Wehrleiter einen Unfall auf der Totenkopfstraße, bei dem der Fahrer nur noch tot geborgen werden konnte, wobei sich herausstellte, dass ein Herzinfarkt die Unfallursache war. Viele Stunden waren die Wehrangehörigen bei einem Dachstuhlbrand in Iggelbach im Einsatz. Am späten Silvesterabend waren die Kräfte gefordert bei einem Wohnungsbrand und der erste Alarm im neuen Jahr erfolgte in der Neujahrsnacht, als eine Brandmeldeanlage fälschlicherweise einen Alarm auslöste. Ein im Schnee festgefahrener Linienbus zwischen Elmstein und Iggelbach wurde wieder flott gemacht. Leider häuften sich in letzter Zeit die Fehlalarme, stellte der Wehrleiter fest. Ansonsten hätten die Wehren „Routineeinsätze“ absolviert, wozu Türöffnungen, Personensuche und Tragehilfe bei DRK-Einsätzen gehörten.

Die acht Feuerwehreinheiten unterhalten vier Jugend-Feuerwehren und eine Bambini-Feuerwehr, aus denen sich zum großen Teil der Feuerwehrnachwuchs rekrutiert. Ein „Quantensprung“ bedeutete die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges für die Feuerwehr Weidenthal, gleichzeitig wurde das alte Löschfahrzeug im Rahmen einer Auktion mit einem guten Ergebnis von 54.700 Euro verkauft. Angesichts der prognostizierten Energie-Mangellage waren für alle Gerätehäuser Stromerzeuger angeschafft worden. Bei Stromausfällen, wie sie in letzter Zeit durch Windbruch verstärkt vorkamen, waren stets die Feuerwehrhäuser besetzt, um Hilfe leisten zu können.

In seiner Vorschau erwähnten Wehrleiter Frank Flockerzi und Verbandsbürgermeister Gernot Kuhn anstehende Investitionen wie die Anschaffung einer leichten Einsatzkleidung für 214.000 Euro, 300.000 Euro für die Erweiterung des Gerätehauses Elmstein und 300.000 Euro für ein MZF (Mehrzweckfahrzeug) für die Feuerwehr Lambrecht. Die Kleiderkammer ist viel zu klein, das Dachgeschoß des Gerätehauses in Lambrecht wird dafür umgebaut werden. Eine neue Verwaltungssoftware wird angeschafft, ebenso Tablets für die Einsätze. Für neue Dachsirenen waren 60.000 Euro eingeplant, doch wurde kein Lieferant gefunden. Dafür hat man sich entschieden, mobile Sirenen anzuschaffen. Ein Mehrzweckfahrzeug Ford Ranger zur Waldbrandbekämpfung wird für 60.000 Euro angeschafft. Zur Zeit finden Begehungen sämtlicher Gerätehäuser statt, um Schäden und Mängel festzustellen, die zeitnah behoben werden. Mit großer Freude wurde berichtet, dass ohne Kostenbeteiligung durch die Verbandsgemeinde ein TLF 3000 Waldbrand in Lambrecht stationiert wird. Das 350.000 Euro teure Fahrzeug wird ausschließlich durch das Land Rheinland-Pfalz finanziert. Acht solcher Fahrzeuge werden angeschafft, jeweils eines für die acht Leitstellenbereiche, darunter der Leitstellenbereich Ludwigshafen. Der Bürgermeister und sein Wehrleiter waren davon überzeugt, dass die Vorreiterrolle in der Bekämpfung von Waldbränden durch die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Lambrecht mit der Vergabe des Fahrzeuges ins Tal seitens des Landes gewürdigt wurde. Für die Feuerwehr-Jugend berichtete Yannik Munzinger von Aktivitäten der vier Jugend-Feuerwehren und der Iggelbacher Bambini-Feuerwehr das Jahr über. Eine weitere Bambini-Feuerwehr in Lambrecht steht vor der Gründung.

Ehrungen

Für eine 15jährige aktive, pflichttreue Tätigkeit bei der Feuerwehr wurden Löschmeister Dennis Buschmann und Löschmeister Lars Neubert, beide der Feuerwehr Neidenfels angehörend, mit dem bronzenen Feuerwehr-Ehrenzeichen und der Ehrenurkunde der Verbandsgemeinde geehrt. Brandmeister Martin Lattrell von der Feuerwehreinheit Lindenberg wurde für seine 35jährige aktive, pflichtgetreue Tätigkeit bei der Feuerwehr geehrt mit der Dankurkunde der Verbandsgemeinde. Bei der Feuerwehr-Jahresversammlung des Kreises Bad Dürkheim wird seine Ehrung mit der Verleihung des Goldenen Feuerwehr-Ehrenzeichens erfolgen.

Verpflichtungen

Zum Feuerwehrdienst wurden folgende Feuerwehr-Anwärter und Feuerwehrfrau-Anwärterinnen mit Handschlag verpflichtet: Jan Liebschner, Steven Melzer, Marc Zwing (Elmstein); Nico Melzer (Iggelbach); Joshua Bradshaw, Tanja Bradshaw, Zafer Ekinci, Sebastian Geibel-Emden, Andreas Kobel, Leonie Scholti, Sebastian Spies (Frankeneck); Jan Hasan, Rebecca Liedy, Christofer Jonas Wenzel (Lambrecht); Sebastian Schäfer, Björn Zwing (Weidenthal).

Beförderungen

Folgende Beförderungen wurden ausgesprochen: Vom Oberbrandmeister zum Hauptbrandmeister Florian Liedy (Lambrecht); von Hauptfeuerwehrfrau zur Brandmeisterin Laura Cronauer (Elmstein); vom Oberlöschmeister zum Hauptlöschmeister Dietmar Melzer (Iggelbach); vom Hauptfeuerwehrmann zum Löschmeister Dennis Buschmann, Lars Neubert (beide Neidenfels), Kai Burckhardt (Weidenthal); vom Oberfeuerwehrmann zum Hauptfeuerwehrmann Sascha Bierer, Marcel Koppenhagen (beide Esthal); von Oberfeuerwehrfrau zur Hauptfeuerwehrfrau Jasmin Wegener (Lambrecht), Sophia Müller (Lindenberg); vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann Lucas Singer (Iggelbach); von Feuerwehrfrau zur Oberfeuerwehrfrau Nele Flockerzi (Iggelbach); vom Feuerwehr-Anwärter zum Feuerwehrmann Leon Walter; von Feuerwehrfrau-Anwärterin zur Feuerwehrfrau Selina Moser (Iggelbach), Jacqueline Schuster (Lambrecht).

Helfer beim Hochwassereinsatz Ahrtal

Durch die Verbandsgemeinde und die Wehrführung der Feuerwehr wurde die Dankurkunde samt dem Ehrenzeichen des Landkreises Bad Dürkheim an die Helfer der Katastrophenschutz-Einsatzkräfte beim Hochwassereinsatz Ahrtal verliehen an: Felix Heller (Elmstein); Sascha Bierer, Torsten Buschlinger, Michael Roth (alle Esthal); Sven Wolf (Lambrecht); Klaus Armstroff, Joachim Jacob, Carsten Ledig, Christopher Milloth (alle Weidenthal).