Der April tut, was er will – sagt die Bauernweisheit und die Menschen trauen seinem Wetter jetzt ebenso wenig wie vor Jahrhunderten. Da kann es am Morgen Sonnenschein geben, der Himmel wie im Monat Mai blauen und die Sonne strahlen, dass man ohne Mantel ausgehen möchte. Und wenn man das in leichtgläubigem Optimismus tut,dann jagt der April plötzlich graue Regenwolken heran, die sich zusammenballen und vom Sturm zerfetzt werden. Wahre Wolkenbrüche können im April hierniederprasseln, in keinem Monat sieht man so viele Leute abwarten und mit griesgrämigen Gesichtern in den Hausfluren stehen, wenn solch ein plötzliches Unwetter kommt- Es ist eigentlich etwas widersinnig, wenn man diesen launischen Monat so heiter begrüßt, wie das durch den Brauch des April-Schickens an seinem ersten Tag geschieht. Aber da der April uns mit dem Wetter oft genug selbst „in den April schickt“, mag unser schalkhaftes Treiben so etwas wie ein Symbol sein.
Von dem lateinischen Wort aperire – öffnen – hat der April seinen Namen erhalten; weil der Frühling alles öffnet – so begründet es der römische Dichter Ovid. Seit dem Julianischen Kalender ist er der vierte Monat des Jahres. Im altrömischen war er der zweite. Den Namen Ostermond gab ihm Karl der Große, und mit Recht, denn tatsächlich fällt ja, wie auch in diesem Jahr wieder meist das schöne Frühlingsfest in seine Wochen. Dreißig Tage zählt er bekanntlich heute: bis zur Kalenderreform Julius Cäsars musste er sich mit neunundzwanzig begnügen. Darüber soll er sich bis heute grollen – jedenfalls sagt man so, weil er die ersten Gewitter im Jahr bringt.
Seine Lieblingsfarbe ist gelb. Forsythien und Osterglocken, Krokusse und Schlüsselblumen sind zwar diesmal schon vor Aprilbeginn überall aufgeblüht aber es gibt ja noch Löwenzahn und Hahnenfuß, Sumpfdotterblumen und Wiesengoldstern, die mit ihren leuchtenden Farben den April begleiten. Und stets sieht man, wenn der Nachwinter nicht allzu streng war, auch schon weite Felder mit goldenem Raps.