Das Haus der Vereine, die ehem. Lambrechter Volksschule, deren Räumlichkeiten u.a. vom Gesangverein, den Naturfreunden und dem Fasnachtskomitee sowie dem Jugendzentrum genutzt werden, könnte bei Einführung der Ganztagsschule Bedeutung für die Grundschule erlangen.
(ve) Nach einer langen Pause fand nun wieder einmal eine Sitzung des Schulträgerausschusses der Verbandsgemeinde Lambrecht statt, denn durch einen personellen Engpass im Fachbereich Bürgerdienste konnten im gesamten Jahr 2022 keine Sitzungen abgehalten werden. In der aktuellen Sitzung stellte die 1. Beigeordnete Sybille Höchel den neuen für die Schulen zuständigen stellv. Fachbereichsleiter Carsten Herter vor, der künftig zusammen mit Fachbereichsleiter Alexander Held Verantwortung trägt. Es gelte jetzt, Versäumtes aufzuholen und für alle Probleme gemeinsame Lösungen zu finden.
Die sechs Grundschulen der Verbandsgemeinde Lambrecht werden von 433 Grundschülerinnen und Grundschülern mit wachsender Tendenz besucht, die Prognose für das kommende Jahr sagt 456 Schüler voraus. Die Grundschule Lambrecht besuchen aktuell 174 (180) Kinder, Elmstein 74 (83), Esthal 33 (34), Lindenberg 48 (56), Neidenfels/Frankeneck 50 (56), Weidenthal 54 (57) Kinder. (In Klammern die Zahl der Schülerinnen und Schüler im kommenden Schuljahr 2023/2024).
Die „betreuende“ Grundschule nimmt von Jahr zu Jahr mehr Schülerinnen und Schüler auf. Die Zahlen erhöhten sich in den vergangenen Jahren von 198 über 217 bis zu aktuell 243 Kinder, die das Angebot der Betreuenden Grundschule nutzen. Das Angebot nutzen in Elmstein 35 Kinder, in Esthal 26, in Lambrecht 91, in Lindenberg 17, in Neidenfels/Frankeneck 33 und in Weidenthal 41 Kinder. Eltern haben die Möglichkeit, ihre Kinder bei der Verbandsgemeinde Lambrecht für die Betreuende Grundschule anzumelden. Von Montag bis Freitag erstreckt sich die Betreuungszeit von 12.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Pro Kind entstehen Kosten in Höhe von 30.- Euro monatlich. Die Verbandsgemeinde unterstützt die Betreuende Grundschule mit rund 123.000 Euro pro Jahr, denn den Einnahmen der Elternbeiträge von 93.000 Euro stehen Ausgaben von 216.000 Euro gegenüber.
Der Schulträgerausschuss wurde über gerade laufende bzw. geplante Bauvorhaben unterrichtet. „Auf Eis“ liegt momentan noch die Entscheidung über eine Sanierung des Altbaues oder einem Abriss der Elmsteiner Schule mit folgendem Neubau, worüber letztendlich die Kosten die Entscheidung bringen. Eine Begehung mit Auflistung der Bauschäden, der Problematik des Brandschutzes und der Schadstoffe erfolgte bereits 2020. Ein Ingenieurbüro sei mit der Wirtschaftlichkeitsberechnung „Sanierung oder Neubau“ beauftragt. Das Ergebnis soll im ersten Halbjahr 2023 vorliegen, dann wird die Verbandsgemeinde tätig werden und eine Entscheidung treffen, führte Carsten Herter aus.
In die Grundschule Esthal werden 100.000 Euro investiert zur Erneuerung des Haupteinganges und der Toiletten. Beim Schulgebäude in Lambrecht ist eine neue Heizung notwendig, gleichzeitig wird eine Photovoltaikanlage auf das Dach gesetzt, eine Sprechanlage wird eingebaut, in der Summe werden 350.000 Euro Kosten entstehen.
Bei der Grundschule Lindenberg ist die Bauphase noch nicht beendet, eine Prognose über die Fertigstellung wollte die Verwaltung noch nicht abgeben, doch man sei auf der „Zielgeraden“. Der Innenausbau schreitet voran, die Fliesenarbeiten sind ausgeschrieben, die Außenfassade wird montiert, dann kann die Fluchttreppe angebaut werden, zuvor werden die Stufen erneuert. Der Schulhof wird neu gestaltet, Mustersteine sind ausgelegt, zusätzlich muss Mobiliar angeschafft werden. Wenn die Räume nach Verlegung der Rohre und Leitungen samt Bodenbelag begehbar sind, wird der Schulträgerausschuss zu einer Begehung der Schule eingeladen werden. Ausschussmitglied Ortrud Rey hatte die Ortsbesichtigung angeregt.
In die Gesamtsanierung der Grundschule Neidenfels werden 500.000 Euro fließen, beginnend mit der energischen Sanierung samt Heizung, Türen, Dämmung, Hof und neuer Zufahrt. Die Grundschule Weidenthal wird eine neue kameraüberwachte Eingangstür erhalten. Die Durchführbarkeit der Maßnahmen und der zeitliche Ablauf sei von der Mitarbeiter- und Materialverfügbarkeit der Handwerksfirmen bestimmt, sagte Carsten Herter, der stellv. Fachbereichsleiter. Die Lüftung in der Gemeinsamen Grundschule Neidenfels/Frankeneck ist abgeschlossen, in den Schulen Lambrecht, Esthal und Weidenthal steht der Einbau der Lüftung noch an, Ziel ist die Fertigstellung der Maßnahmen bis Jahresende.
In einem Blick in die Zukunft hatte Ausschussmitglied Volker Kaul daran erinnert, dass 2026 die Ganztagsschule eingeführt werde und zumindest bei den aktuellen Bauarbeiten diese Tatsache berücksichtigt werde. Man warte auf die Vorgaben des Landes, ebenso auf Aussagen über die Qualität und Anzahl der benötigten pädagogischen Kräfte, ebenso über die Verköstigung was eine Vorabplanung schwierig mache, sagte die 1. Beigeordnete Sybille Höchel. Abwarten sei der falsche Weg, meinte Ausschussmitglied Markus Bialas, er regte an, ein Gremium zu bilden, das sich frühzeitig mit der Materie befassen könne.
Während bei den Neubauten gleich Küche und Mensa miteingebaut werden könnten, sei eine Lösung für die Grundschule Lambrecht als größte Schule schwierig. Das gegenüberliegende Haus der Vereine biete sich an. Mit der Stadt Lambrecht als Eigentümerin seien noch keine Gespräche geführt worden, sagte Tanja Bundenthal-Beck, Beigeordnete der Stadt Lambrecht und Ausschussmitglied des Schulträgerausschusses. Als positiv bewertete die Vorsitzende Sybille Höchel die Nähe zum Awo-Seniorenhaus mit der entsprechenden Küche. Die Einbindung des Hauses der Vereine in die Grundschule Lambrecht könne für beide Seiten zu einer Win-Win-Situation führen, meinte Markus Bialas, es müssten einfach Perspektiven entwickelt werden.
Schon die aktuelle „Betreuende Grundschule“ und später die „Ganztagsschule“ benötige dringend engagierte Betreuungskräfte, die händeringend gesucht würden. Es werden auch Halbtagsstellen für Betreuungskräfte angeboten, sagte Sybille Höchel.