Titel Logo
Talpost Lambrecht
Ausgabe 16/2023
Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz)
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Male mit Ehrlichkeit und Herz…

Der kurdische Künstler Ali Mousa präsentiert seine Werke in der ehem. Klosterkirche in Lambrecht.

 

Bilderausstellung des kurdischen Künstlers Ali Mousa zu Gunsten der Erdbebenopfer in Syrien im Vorraum der ehem. Klosterkirche

(se) Zahlreiche Bilder, teils gegenständlich, bevorzugt aber abstrakt gemalt, hat der aus Syrien geflüchtete Ali Mousa im Vorraum der ehem. Klosterkirche in Lambrecht zum Verkauf ausgestellt. „Ich gebe mir für ein Bild kein Thema vor, ich arbeite instinktiv aus dem Herzen und lasse den Farben freien Raum und baue im Bild Spannung auf“ beschrieb Ali Mousa seinen eigenen Stil. Wichtig ist ihm die Harmonie der Farben, meist überwiegt das Blau in verschiedenen Nuancen, für den Kontrast sorgen die Gelbtöne und Spannung wird durch das teils kräftige Rot erzeugt. Diese Farbkombination bildet die Grundlage zahlreicher Bilder, die an das Erdbeben in der Türkei und Syrien realistisch erinnern. Seit 2019 ist er Mitglied des kurdischen Künstlervereins, die regelmäßig Ausstellungen veranstaltet.

Das Erdbeben in seiner Heimat ist auch der Anlass für den Künstler, den Erlös durch den Verkauf der Bilder nach Syrien seinen kurdischen Landsleuten zu spenden, die sich in großer Not befinden. Die Region um Amuda im Norden Syriens wurde durch das Erdbeben zerstört, die Menschen leben teilweise noch auf der Straße und haben keine Behausung. Dort ist eine Vereinigung tätig, die in der Versorgung der Menschen vor Ort tolle Arbeit leistet, sie unterhält drei Bäckereien und hat den notleidenden Menschen 1800 Zelte bereitgestellt. Dieser Verein, der das Vertrauen von Ali Mousa besitzt, erhält den Erlös aus dem Bilderverkauf.

Der Künstler Ali Mousa lebt seit zehn Jahren in Deutschland, ist bei der „Ambulanten Hilfe Gallo“ in Haßloch tätig und betreut auch in Lambrecht ein Kind im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe. In seiner Heimat hatte Ali Mousa vier Jahre lang Kunst studiert und in Amuda 18 Jahre als Lehrer unterrichtet und seine pädagogische Befähigung erworben. In Deutschland hat er schon 32 Ausstellungen beschickt, darunter in Berlin, Hannover und Krefeld. Seinem Bemühen um Integration kommt ihm die Theatergruppe „Hoffnung“ entgegen, die er als Regisseur betreut und stolz auf 93 Auftritte blickt.

Die Ausstellung in der ehem. Klosterkirche ist noch bis Ende April zu Zeiten der Gottesdienste zu sehen. Ali Mousa öffnet auch gerne zu anderen Zeiten nach vorheriger Anmeldung unter Telefon 0173-9395870.