Durch Erfahrungen wird man klug, heißt es und wenn das zuträfe, müssten wir eigentlich allesamt lebenskluge und weise Geschöpfe sein. Denn Erfahrungen machen wir doch wirklich genug, gute und böse. Wenn uns etwas schiefgegangen ist, dann nehmen wir uns wohl vor, in Zukunft vorsichtiger zu sein oder überhaupt die Hände von einer solchen Angelegenheit zu lassen. Wenn wir mit einem Menschen schlechte Erfahrungen gemacht haben, dann meinen wir gleich, er tauge nichts und das nächste Mal würden wir uns den Partner besser aussuchen. Das ist aber eine sehr einseitige Art, Erfahrungen auszuwerten.Wir glauben immer, der Misserfolg sei auf ungünstige Umstände, auf das Versagen der anderen zurückzuführen und vergessen dabei ganz, dass auch uns immer ein gerütteltes Maß an Schuld trifft.
„Erfahrungen nützen nichts... wenn man sie nicht durchdenkt!“ Kein Geringerer als der Preußenkönig Friedrich der Große hat einmal diesen Ausspruch getan. Auf das Nachdenken kommt es nämlich an, auf unsere innere Einstellung zu den Erfahrungen, die wir gemacht haben. Wenn wir uns immer nur passiv verhalten, wenn wir bei einem Misserfolg entweder alles auf andere schieben oder resigniert aufgeben, wenn wir nicht von uns aus überlegen, was wir tun können, um die Erkenntnis positiv für unser ferneres Handeln, unser künftiges Verhalten auszuwerten, dann sind diese Erfahrungen wahrlich nutzlos gewesen...