Spitz, A . . . ., Ganzes

Historisches Lambrechter Eierpicken am Ostermontag-Morgen

Lambrecht. (ve) Der Verkehrsverein Lambrecht als Veranstalter ruft auf zur Teilnahme am historischen Eierpicken am Ostermontag-Morgen. Ab 7 Uhr erklingen hier die „Kampfesrufe“: Spitz, Arsch oder Ganzes, der Verlierer muss sein demoliertes Ei seinem Kampfgefährten überlassen. Treffpunkt ist der Pickplatz (Straßenecke Wallonen- / Karl-Marx-Straße) im Herzen der Altstadt. Hier können auch die „Kampfeier“ erworben werden, die in ihrer Farbe jährlich wechseln, um den „Kämpfern“ eine Chancengleichheit zu bieten. Mit von der heimischen Geschäftswelt gesponserten Pokalen werden die Pickkönige geehrt, außerdem ist ein großer Mannschaftswettbewerb für Familien, Gruppen und Vereine samt Urkunden ausgeschrieben. Nach „Kampfende“ treffen sich die Beteiligten in der Turnhalle der Grundschule zum Oster-Frühstück.

Der Ursprung des Lambrechter Eierpickens ist unbestimmt, vermutet wird, dass es in grauer Vorzeit in Zeiten der Industrialisierung sich Jahr für Jahr weiterentwickelt hat. Beteiligt waren wohl die Tuchmacher und Weber, die an ihrem arbeitsfreien Ostermontag-Morgen nach einem Treffen vor ihrem Frühschoppen suchten. Kampfobjekte waren damals mitgebrachte und auch präparierte Eier aus dem heimischen Hühnerstatt. Die Hühner waren einige Zeit kalkreich ernährt worden und oft wurde mit einem Leimanstrich die Eierschale verstärkt. Tabu war jedoch das Einschleusen von Gipseiern. Wer erwischt wurde, musste mit Ausschluss rechnen. Heute sind nur noch Eier zugelassen, die einheitlich gefärbt, vom Verkehrsverein angeboten werden. Damit ist die Chancengleichheit gewährleistet.