Das Osterfest, das wir begehen, ist ein freundliches Fest. Man stellt sich Ostern immer mit lächelndem Sonnenschein vor, mit jungem Grün und erstem Blühen, mit kleinen gelben Küken und langohrigen Osterhasen. Und weil sich die Menschen von dieser Vorstellung nur ungern abbringen lassen, werden alle Pläne für die Osterfeiertage eigentlich nur in der Hoffnung auf eine Schönwetterlage entworfen. Ob die Kinder die Ostereier im Garten suchen können, ob man das neue Frühjahrskostüm und das flotte Hütchen spazierentragen kann? Immer schon hat sich das Fest der Auferstehung als gemeinsames Erlebnis des Frühlings gezeigt, als optimistische Lebensanschauung.
Die Kirche feiert mit frohem Glockenläuten die Auferstehung Christi in Domen, Münstern, Kirchen und in Kapellen wird der Christenheit verkündet: „Er ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden“! Dem Christen, der nicht nur Kirchenmitglied ist, sondern auch wirklich glauben kann, wächst aus dieser Botschaft eine beglückende Kraft zu, das Dasein zu tragen und in der Hoffnung auf Erfüllung täglich neu zu beginnen. An keinem Feiertag des Jahres verbinden sich christlicher Glaube und lebendige Natur so eng, werden zu so einer vollendeten Harmonie wie an Ostern. Darum ist jeder Osterspaziergang auch so etwas wie ein Stückchen Gottesdienst. Und wenn es nun regnet? – werden die Skeptiker fragen während die Pessimisten von vorneherein damit rechnen: Nun, auch wenn der Himmel trüb sein sollte – die Natur draußen grünt und blüht, die Glocken werden von der Auferstehung künden. Kinderfreude wird aufklingen – es wird Ostern sein!