Bringt Sankt Markus Sonnenschein...

Der heutige Donnerstag ist dem Gedächtnis des Evangelisten Markus geweiht. Er gilt seit alter Zeit als wichtiger bäuerlicher Lostermin.

Der Landmann beobachtet prüfend die Witterung, denn wenn „was Sankt Markus für Wetter hält, so ist es auch um die Ernte bestellt“. Der Ehrentag des Heiligen kann es allerdings nicht verleugnen, dass er im launischen Monat liegt und darum muss man an ihm stets auf unliebsame Überraschungen gefasst sein.

Aus diesem Grunde meint eine andere Bauernweisheit: „Sankt Mark bringt oft noch Args“! Über Wärme und lachenden Himmel freuen sich auch die Winzer, heißt es doch: „Bringt St. Markus Sonnenschein, so bekommt man guten Wein“.

Sankt Markus gehörte zu Lebzeiten des Heilandes nicht zu dessen Jüngern. Er stammte aus Jerusalem, war ein Vetter des Barnabas, und das Haus seiner Mutter Maria bildete dort nach Jesu Tode eine Zufluchtstätte für die junge Christengemeinde. Anfänglich war St. Markus Begleiter des Hl. Paulus, dann ging er nach Rom und wirkte dort in der Nähe des Apostels Petrus. Auf Bitten der römischen Christengemeinde schrieb er dessen Lehrvorträge auf, und so entstand sein Evangelium. Später zog er nach Ägypten und gründete in Alexandria die erste christliche Zelle. Nach unermüdlicher Bekehrungsarbeit erlitt er im Jahre 67 n. Chr. den Märtyrertod. Seine Gebeine ruhen in Venedig.

Die Stadt erwählte ihn zu ihrem Schutzpatron und weihte ihm ihren herrlichen Dom. Noch heute trägt sie das Symbol des Evangelisten, den geflügelten Löwen, in ihrem Wappen.