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Talpost Lambrecht
Ausgabe 17/2024
Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz)
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Walpurgisnacht

Mit Späßen und Albernheiten kommt der April daher – geheimnisvoll und zauberträchtig verabschiedet er sich am kommenden Dienstag mit der Walpurgisnacht. Man weiß bis heute noch nicht, warum der Name der frommen Äbtissin seit Jahrhunderten im Volksaberglauben jenen Tag bezeichnet, an dem die Hexen ihre geheimnisvolle Fahrt nach dem Blocksberg antreten sollte. Denn die Heilige Walpurga, die im 8. Jahrhundert aus England kam und in Heidenheim einem Doppelkloster vorstand, hat mit diesem höllischen Spuk bestimmt nichts zu tun. Es gibt viele Deutungen für diesen ominösen Hexentanz. Manche besagen, dass es sich hierbei um ein Austreiben des Winters handele, das im Laufe der Jahrhunderte seinen Charakter wandelte, denn lange Zeit hindurch galt der 1. Mai als Sommeranfang. Andere wieder meinen, dass dieser Tag seinen Namen den Maifeuern verdanke, die man einstmals auf den sogenannten „Wallburgen“ zur Begrüßung des Sommers abbrannte. Nun, wir glauben heute an keine Hexen und keinen Hexentanz mehr, aber mancher Aberglaube, der mit dem 30. April zusammenhängt, hat sich bis in unsere Tage erhalten. So sollen bestimmte Kräuter, die man in der Walpurgisnacht an einem Kreuzweg pflückt, gegen Pest, Husten und Tollwut schützen und wer gar am Abend vor dem 1. Mai einen Cent aufs Fensterbrett legt und ihn am nächsten Tag in seine Geldbörse steckt, dem soll sie das ganze Jahr hindurch nie leer werden.