Wildschweine hinterließen nach ihrer Wühlarbeit tiefe Furchen auf Wegen und Wiesen, selbst Trockenmauern hielten den Wildschweinen nicht stand.
Wildschweine haben sich in letzter Zeit den Streuobstwiesen auf den Bohnenäckern bemächtigt und begonnen, in der Erde nach essbaren Wurzeln, Regenwürmern und Insekten zu graben. Sie hinterließen tiefe Furchen im Boden, besonders aktiv waren sie an den Rändern der Wege, wo sie nicht scheuten, hinter und unter den Trockenmauern zu wühlen, wodurch Mauerteile einstürzten. Durch das Chaos, das die Wildschweine verursachten, konnte noch nicht das genaue Ausmaß der Zerstörungen festgestellt werden. Hinzu kam, dass zeitgleich Gräben entlang des Weges zur Verlegung der Glasfaserkabel gegraben wurden. Es wird wahrscheinlich „schweres Gerät“ eingesetzt werden müssen, um die Trockenmauern zu reparieren, damit die Wege wieder gut begehbar gemacht werden können. Der „Überfall“ der Wildschweine erfolgte im Angesicht zweier Hochsitze, die erst im vergangenen Jahr errichtet wurden, um den Jägern eine besseres Zielen auf die Schwarzkittel zu ermöglichen.
Die Jäger haben es nicht leicht, ihrer Aufgabe nachzukommen, denn oft sind in den Abendstunden zahlreiche Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern unterwegs und halten die Schwarzkittel davon ab, in Schussweite zu kommen. Für das Schießen in der Dunkelheit besitzen die Jäger keine Nachtsichtgeräte. Ohnehin würden die Schwarzkittel die Streuobstwiesen oft als dargebotenes Büffet in der offenen Landschaft nahe dem Wald sehen, sagte Jäger Peter Seelmann. Er hat selbst festgestellt, dass unter den großen Eichenbäumen die Wildschweine regelrechte „Bombentrichter“ auf der Suche nach Eicheln gegraben hätten.
Die Wildschweine tauchen meist als Rotte auf, die von einer schlauen Sau, der Leitbache, geführt wird. Die Wildschwein-Rotten sind allgemein gefürchtet, denn sie verursachen durch ihre Wühlarbeit schwere Schäden in Feldern und Gärten. Wildschweine sind auch bequem, denn sie lassen sich gerade am Waldrand von achtlos weggeworfenem Müll, Kompost in Gärten und vollen Abfallkörben locken. Es ist für Wildschweine viel bequemer, im Wohlstandsmüll zu wühlen, als in der Erde zu graben. Wildschweine lernen schnell und geben ihr Wissen an den Nachwuchs weiter.
Die Tragezeit der Wildsau liegt bei knapp vier Monaten, pro Wurf sind es sechs bis sieben Frischlinge, die bei ihrer Geburt ein Gewicht von ca. 850 Gramm haben. Die Kleinen sehen zwar niedlich aus, aber Vorsicht: Wer sich ihnen nähert, muss mit einem Angriff der Muttersau rechnen. Ein Hieb oder Biss einer Wildsau kann sehr schmerzhaft sein. Solange die Frischlinge ihre Streifen im Fell haben, werden sie gesäugt, männliche Jungtiere – die Überläufer – verlassen im Alter von eineinhalb Jahren die Rotte.