Der Mai hat begonnen, er war im altrömischen Kalender der dritte Monat. Seinen Namen erhielt er von dem lateinischen Wort „maius“. Der Namensgeber soll der römische Gott Maius gewesen sein, der als Beschützer des Wachstums verehrt wurde. Der Mai wird auch Winnemonat oder Wonnemond genannt – entstanden aus dem Begriff Weidemond. Andere Bezeichnungen sind Marienmonat, Liebesmonat und Blüten- oder Blühmonat.
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Zahlreiche bäuerliche Wetterregeln beziehen sich auf den Mai: „Mai kühl und nass füllt Scheuer und Fass“, „Der Mai, zum Wonnemonat erkoren, hat den Reif noch hinter den Ohren“, „Ein kühler Mai wird hochgeacht – hat stets ein fruchtbar Jahr gebracht“, „Des Maien Mitte hat für den Winter noch eine Hütte“, „Im Mai ein warmer Regen bedeutet Früchtesegen“, „Schöne Eichenblüt im Mai bringt ein gutes Jahr herbei“, „Ein rechter Mai fürwahr, das ist der Schüssel zum ganzen Jahr“.
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Weit verbreitet und auch in diesem Jahr wieder, ist der Brauch in allen Orten der Verbandsgemeinde Lambrecht, einen festlich geschmückten Maibaum aufzustellen. Die Anfänge reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück: Bei Handwerkerumzügen wurde frisches Grün aus den Wäldern mitgeführt und mit dem grünen Zweig der Frühling in die Stadt gebracht. Das Motto lautet: „Ein rechts Dorf in unserm Land hat jedes Jahr sein‘ Maibaum steh‘n, den jedes Handwerk, jeder Stand mit Schmuck und frischem Grün verseh‘n“. Zahlreiche Mai-Feiern fanden in den Talgemeinden statt.
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Zur Walpurgisnacht, der „Hexennacht“ zum 1. Mai trieben die Hexen ihr Unwesen im Tal, doch in diesem Jahr zeigten sie sich „zahm“. Die Nacht – auch als Freinacht bezeichnet - wird von Jugendlichen gerne genutzt, um Gartentüren auszuhängen und zum Maibaum zu tragen. Vermehrt wurde in den zurückliegenden Jahren die Hexennacht zu allerlei Streichen genutzt, die jedoch nichts mit dem Brauchtum der Freinacht zu tun haben. Beliebt ist dabei zum Beispiel das Einwickeln von PKW mit Toilettenpapier, das Besprühen von Türklinken und Autos mit Rasierschaum oder das Verstecken von Dingen. Neben diesen harmlosen Streichen häuften sich in den Freinächten zunehmend auch Sachbeschädigungen und Vandalismus.
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Zum zweiten Mal ruft die Gemeindeschwester plus, Elke Weller, zu einer gemeinsamen Aktion für Teilnehmer*innen aus allen Talgemeinden auf. Am Mittwoch, 10. Mai, ist um 14 Uhr der Parkplatz der Wolfsschluchthütte bei Esthal der Treffpunkt. Vor Ort kann entschieden werden, ob man sich eine kürzere oder eine längere Wegstrecke zutraut und sich jeweils einer der leitenden Personen anschließen möchte. Am Ende der Wanderung findet ein gemeinsamer Abschluss in der Wolfsschluchthütte statt.
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Der Spruch zum Schmunzeln im Mai: „Donnert’s im Mai, ist der April vorbei!“