Die „Hexennacht“ – auch Freinacht oder Walpurgisnacht, wird in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai gefeiert. Sie wird auch im Tal von Jugendlichen gerne genutzt, um den Maibaum anliegender Gemeinden zu stehlen oder Gartentürchen auszuhängen und zum Maibaum zu tragen. Der Schabernack darf aber nicht zu vorsätzlichen Beschädigungen führen. Traditionell gilt die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai als die Nacht, in der die Hexen insbesondere auf dem Blocksberg „Brocken“, aber auch an anderen erhöhten Orten, ein großes Fest abhielten. Die Walpurgisnacht ist ein traditionelles vorchristliches Fest, teilweise mit Feuerbrauch, am 30. April. Der Name des Festes leitet sich von der heiligen Walburga ab, deren Gedenktag bis ins Mittelalter am 1. Mai, dem Tag ihrer Heiligsprechung, gefeiert wurde. Als „Tanz in den Mai“ hat sie wegen der Gelegenheit zu Tanz und Geselligkeit am Vorabend des arbeitsfreien Maifeiertags auch als Festereignis Eingang in private und kommerzielle Veranstaltungen gefunden.
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Wonnemond oder Weidemonat wurde der Mai von alters her genannt. Der 1. Mai war schon in heidnischer Zeit ein Festtag, mit dem der Frühling begrüßt wurde. Der Maibaum, der im südlichen Deutschland, so auch in unserem Tal, aufgestellt wird, stellte ursprünglich die Lebensrute dar, das Sinnbild allen Werdens und Vergehens.
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Die Natur zeigt sich im Mai in ihrem üppigsten Kleid. Alles grünt und blüht. Der Garten ist so prächtig wie in keinem anderen Monat. Die meiste Arbeit hat der Hobbygärtner nun im Blumen- und Gemüsegarten. Die Auswahl an Sommerblumen ist gigantisch. Achten Sie beim Kauf von Balkon- und Kübelpflanzen auf guten Wuchs und gesunden Austrieb. Damit Sie auch wirkliche Freude an Ihrem Neuerwerb haben, sollten Sie schon beim Kauf den richtigen Standort berücksichtigen. Denken Sie daran, dass nicht alle Pflanzen die pralle Sonne lieben.
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Zahlreiche bäuerliche Wetterregeln beziehen sich auf den Mai: „Im Mai ein warmer Regen bedeutet Früchtesegen“; „Ist der Mai heiß und trocken, kriegt der Bauer kleine Brocken, ist er aber feucht und kühl, dann gibt’s Frucht und Futter viel“; „Ist’s im Mai recht kalt und nass, haben die Maikäfer wenig Spaß“; Maienfrost den Blüten und Früchten das Leben kost“; „Mai kühl und nass füllt Scheuer und Fass“; „Ein kühler Mai wird hochgeacht – hat stets ein fruchtbar Jahr gebracht“; „Wenn im Mai die Bienen schwärmen kann der Bauer vor Freude lärmen“; „Erst Mitte Mai ist der Winter vorbei!“
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Am 5. Mai vor 70 Jahren erfolgte das Inkrafttreten der Pariser Verträge aus dem Vertrauen in ein neues Deutschland: Mit dem Inkrafttreten der Pariser Verträge am 05. Mai 1955 erlangte die Bundesrepublik Deutschland von den Alliierten einen Teil ihrer Souveränität zurück. Trotzdem blieben für die drei westlichen Siegermächte Sonderrechte bestehen, sie durften etwa weiterhin Truppen in der Bundesrepublik stationieren. Ein weiterer Teil der Pariser Verträge war der Beitritt der Bundesrepublik zur Nato. Vollständige Unabhängigkeit von den Siegermächten erlangte Deutschland erst 1991 durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag. Ein Schritt Richtung nationaler Souveränität erfolgte am 9. Mai 1955, als die Bundesrepublik der Nato (North Atlantic Treaty Organization) beitrat. Inmitten des Kalten Krieges schmiedeten die westlichen Mächte damit eine kraftvolle Allianz, um dem politischen Gegenspieler, der Sowjetunion, gegenüberzutreten.
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Der Spruch zum Schmunzeln: „Donnert’s im Mai, ist der April vorbei!