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Talpost Lambrecht
Ausgabe 18/2025
Lokalspitze
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Der Mai ist gekommen

Mit dem „Tag der Arbeit“ hat auch der Mai begonnen und seit dieser Monatsname im Kalender steht, glaubt man an den Frühling und fürchtet nicht mehr, dass die Lenzhoffnung betrogen würde. Der Mai ist gekommen... Das bedeutet Vogelsang und Blütenduft, das verheißt grünende Birken, blumige Wiesen und vielleicht gar ein verliebtes Glück. Wenn auch schon im Märzen der Frühlingsanfang im Kalender steht, so ist der Mai doch der eigentliche Lenzmonat geworden, in dessen Wochen der Flieder blüht, die Natur ihr Hochzeitsfest hält und eine unaussprechliche große Sehnsucht durch die Welt geht. Ein mächtiger Zauberer ist der Mai, alle Menschen sind ihm verfallen und er kann sie glücklich machen oder unglücklich, wie es Zufall oder Schicksal will. Im Monat Mai schreiben die Dichter ihre schönsten Reime, die Musikanten finden in diesen strahlenden Tagen ihre schönsten Melodien. Die Welt verschenkt sich im Glück des Maien und man selbst verschenkt sich auch. Der Mai ist gekommen... Nur einen solchen Monat hat jedes Jahr und wie rasch geht er vorbei. Wir wollen uns des Zaubers freuen und am Blühen nicht vorübergehen und das Glück genießen, das alle Tage verströmen. Was tut es da schon, wenn um die Maienmitte der Winter „noch eine Hütte baut“ wie alte Bauern zu sagen pflegen, was kümmern uns die Eisheiligen, jene frostigen Gesellen, die in keinem Jahr auf sich warten lassen und mit Kälte und sogar Schnee in den Hochlagen unser Lenzglück zu stören versuchen? Wir wissen es ja: sie gehen so rasch wie sie kommen und hinter ihnen öffnet schon der frühe Sommer sein goldenes Tor.