Gedicht von der Lambrechter Heimatdichterin Elisabeth Schneckenburger
Der Mai ist da! Juchhei, juchhei!
Wo alle Knospen springen,
wo unser Herz sich freuen darf
an tausend Wunderdingen.
Seht Mutter Erde hat sich schön
wie eine Braut geschmücket,
sie trägt ein blütenweißes Kleid,
bunt‘ Blumen eingesticket.
Von Frühlingsdüften lieblich-fein
die Lüfte sind durchwoben,
es strahlt im goldnen Sonnenschein
vom blauen Himmel droben.
Überall tönt Vogelsang
in hellen süßen Weisen,
die kleine Kehle will voll Dank
den großen Schöpfer preisen.
Und wenn sich mild der Abend neigt
dort über’s Waldtal, über’s Ried,
singt wunderschön im dichten Busche
Frau Nachtigall ihr erstes Lied.
O Maienzeit holdsel’ge Zeit,
wirst bald auf Lenzes Schwingen
den herrlich-süßen Flieder uns,
die edlen Rosen bringen.
Ja, schöner wird’s mit jeder Stund‘
schon leucht‘ das Grün der Wälder,
die Quellen rauschen, des Kuckuck’s Ruf
dringt weit durch Hain und Felder.
Drum nützt den Wonnemonat Mai
g’sell eines sich zum andern,
er macht die Herzen leicht und frei
zum frischen, frohen Wandern!