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Talpost Lambrecht
Ausgabe 18/2025
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Maienzeit

Gedicht von der Lambrechter Heimatdichterin Elisabeth Schneckenburger

Der Mai ist da! Juchhei, juchhei!

Wo alle Knospen springen,

wo unser Herz sich freuen darf

an tausend Wunderdingen.

Seht Mutter Erde hat sich schön

wie eine Braut geschmücket,

sie trägt ein blütenweißes Kleid,

bunt‘ Blumen eingesticket.

Von Frühlingsdüften lieblich-fein

die Lüfte sind durchwoben,

es strahlt im goldnen Sonnenschein

vom blauen Himmel droben.

Überall tönt Vogelsang

in hellen süßen Weisen,

die kleine Kehle will voll Dank

den großen Schöpfer preisen.

Und wenn sich mild der Abend neigt

dort über’s Waldtal, über’s Ried,

singt wunderschön im dichten Busche

Frau Nachtigall ihr erstes Lied.

O Maienzeit holdsel’ge Zeit,

wirst bald auf Lenzes Schwingen

den herrlich-süßen Flieder uns,

die edlen Rosen bringen.

Ja, schöner wird’s mit jeder Stund‘

schon leucht‘ das Grün der Wälder,

die Quellen rauschen, des Kuckuck’s Ruf

dringt weit durch Hain und Felder.

Drum nützt den Wonnemonat Mai

g’sell eines sich zum andern,

er macht die Herzen leicht und frei

zum frischen, frohen Wandern!