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Talpost Lambrecht
Ausgabe 19/2023
Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz)
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Frieden in Bewegung: Halt in Lambrecht

Die Delegation der Friedenswanderer wurde vom Stadtbürgermeister am Rathaus empfangen. Zu den Wanderern gehörten auch Teilnehmer aus Frankenthal und Baden-Württemberg.

Friedenswanderung der NaturFreunde von West nach Ost

Mit Start am 26. April in Straßburg endet die Friedenswanderung 2023 der NaturFreunde Deutschlands nach 1000 Kilometern und nach 68 Tagen am 2. Juli beim ehemaligen KZ Theresienstadt in Tschechien. Die NaturFreunde setzen sich für eine sofortige Beendigung aller Kampfhandlungen nach dem völkerrechtswidrigen russischen Angriff auf die Ukraine ein und werben für Verhandlungen und die Schaffung einer europäischen Friedensarchitektur. Nur eine Entspannungspolitik könne langfristigen Frieden schaffen. Nur gemeinsam könne die Klimakrise gelöst werden und nur gemeinsam könnten Ökosysteme geschützt und die Armut überwunden werden, heißt es in einem Aufruf. Eine erste Friedenswanderung fand 2021 von Nord nach Süd, von Hannover zum Bodensee statt, an der 15.000 Menschen teilgenommen hatten.

Die Friedenswanderung 2023 erreichte auch die Verbandsgemeinde Lambrecht. Der Weg der Teilnehmer führte vom Finsterbrunnertal kommend, über Speyerbrunn zum Naturfreundehaus Harzofen und am Montag ging es über den Naturfreunde-Wanderweg über Schwarzsohl nach Weidenthal. Mit der S-Bahn wurde anschließend Lambrecht erreicht, wo die Friedenswanderer im Rathaus der Stadt durch Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller empfangen wurden. Er stellte seine über tausendjährige Stadt vor und beschrieb ihre wechselvolle Geschichte als einstige Tuchmacherstadt. Die reiche Geschichte erlebt jetzt an Pfingsten wieder ihren Höhepunkt mit den Geißbock-Festspielen und der Lieferung des 620. Geißbockes als Tribut für gewährte Wald- und Weiderechte im Deidesheimer Hinterwald. Frieden sei auch in Lambrecht ein erstrebenswertes Ziel, so wurde ein Friedensweg in Lambrecht geschaffen, der in diesem Jahr im Mittelpunkt einer Veranstaltung stehen soll. Der Bürgermeister erinnerte auch an das Hambacher Fest 1832, der Wiege der deutschen Demokratie, als Presse-, Versammlungs- und Meinungsfreiheit, mehr Bürgerrechte, und nationale Einheit gefordert wurde.

Karlheinz Frech, Landeskulturreferent der NaturFreunde dankte für den Empfang und wies auf die Notwendigkeit von gegenseitigen Gesprächen und Verhandlungen hin, um Gewalt zu vermeiden. „Wer redet, schießt nicht“ sagte er und empfahl, auf den Etappen mitzuwandern, egal ob nur für ein paar Stunden oder für mehrere Tage. Ein Höhepunkt stehe am kommenden Wochenende an, wenn die Friedenswanderung auf der Bundesgartenschau in Mannheim Station macht und ein entsprechendes Kulturprogramm bietet.

Der weitere Weg führte die Friedenswanderer von Lambrecht zum Naturfreundehaus Heidenbrunnertal in Neustadt, wo die Gedenkstätte für Opfer in der NS-Zeit besichtigt wurde. Anschließend ging es nach Mußbach zur Winzergenossenschaft „Weinbiet“ mit Besichtigung und Führung. Die folgende Wanderung führte zum Naturfreundehaus Haßloch und weiter über Speyer und Schifferstadt nach Mannheim, wo die Wanderer den pfälzischen Boden wieder verlassen.