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Talpost Lambrecht
Ausgabe 19/2024
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Erdbestattungen ein Lotteriespiel?

Auf dem Grabfeld nördlich des chinesischen Perlschnurbaumes sollen künftig Erdbestattungen möglich sein

Tiefgräber auf dem Friedhof Lambrecht wegen Feuchtigkeit des Erdreiches oft nicht möglich

(ve) Mit einer prekären Situation musste sich der Bau- und Stadtsanierungsausschuss der Stadt Lambrecht bei einer Begehung des Friedhofes befassen. Durch eine schleppende Zersetzung der Leichen auch noch nach Jahrzehnten entstehen sogenannte Wachsleichen, verursacht durch feuchte LehmBöden und wenig Sauerstoff im Erdreich. Somit können auf verschiedenen Grabfeldern des Friedhofes keine Tiefgräber mehr angelegt werden. Schon vor Jahren wurde das Problem erkannt und mit hohen Kosten wurde eine Drainage um den Freidhof herumgelegt, aber nicht durch den Freidhof. Wären Drainagerohe im Friedhof verlegt worden, würden diese Leichenwasser in den Speyerbach leiten, was nicht erlaubt ist, informierte Gregor Panczyk von der Bauverwaltung.

Man hofft ein Grabfeld nördlich des chinesischen Perlschnurbaumes mit weitgehend sandiger Bodenbeschaffenheit gefunden zu haben, wo auch bereits drei neue Gräber angelegt wurden. Ob dieses Bestattungsfeld auf seiner gesamten Größe bestattungsfähig ist, wisse man nicht, erläuterte Beigeordnete Tanja Bundenthal-Beck, denn es sei ein „Lotteriespiel, auf dem Lambrechter Friedhof Erdbestattungen durchzuführen. Möglich wäre auch eine Anhebung des Niveaus einzelner Felder durch Aufschüttung, was jedoch als sehr kostenintensiv bewertet wurde. Auch auf dem westlichen Teil des Friedhofes bietet sich kein geeigneter Platz für Erdbestattungen, der Aufwand für zehn Gräber wurde mit bis zu 80.000 Euro beziffert.

Das Grabfeld nördlich des Perlschnurbaumes, das für ERdbesttungen als günstig angesehen wurde, müsste mit zwei Wegen erschlossen werden. Diese könnten mit Pflaster oder Splittbelag hergestellt werden, wobei die Herstellung der Wege mit Splittbelag kostengünstiger sei aber ein höheres Maß an Pflege erfordere. Stefan Haber vom Bauhof teilte mit, dass pro Jahr ca. zehn Erdbestattungen erfolgen. Trotz der Problematik der Erdbestattungen müsse man den Einwohnern die Möglichkeit geben, Erdbestattungen durchzuführen, sagte Beigeordnete Tanja Bundenthal-Beck. Die Probleme werden jedoch weniger, weil sich die Gepflogenheiten bei Bestattungen ändern und Erdbestattungen zunehmen durch Feuerbestattungen ersetzt werden.

Angesichts der Problematik konnte sich der Ausschuss zu keiner Beschlussempfehlung für den Stadtrat einigen. Einigkeit bestand jedoch darin, eine neue Schließanlage mit Selbstschließung der sechs Friedhoftore einzubauen.