Bernhard Schmidt war auf der Wanderung für den Ton zuständig und trug den Lautsprecher über den Walter Klein die Audiodateien abspielte.
Am Zunfthaus nahm die kleine aber feine Gruppe zum Gruppenbild Aufstellung und präsentierte links eine Muster-Stele mit Informationen und Bildern.
Lambrecht. (wk) Die Verbandsgemeinde Lambrecht hat vier historische Themenwege entwickelt. In Elmstein (Trifterlebnispfad und „Der Felsenkönig“), in Esthal (Acht-Uhr-Läuten) und in Lambrecht (Saladin und die Tuchmacher) gibt es je eine Kombination aus Schautafeln zu historischen Besonderheiten der Gemeinde bzw. deren näheren Umgebung und dazu jeweils eine Kurzgeschichte als Audiotour.
Dies nahm der Pfälzerwald Verein nun zum Anlass, vor seiner am vergangenen Sonntag durchgeführten Jahreshauptversammlung, eine geschichtliche Exkursion auf der neu eingerichteten Audiotour „Saladin und die Tuchmacher“ durchzuführen. Im gesamten Stadtbereich wurden dafür insgesamt 14 Metallstelen an verschiedenen Standorten, versehen mit Schau- bzw. Informationstafeln, aufgestellt. Die Tour beginnt am Park & Ride Parkplatz an der Metallstele „Null“ beim Lambrechter Bahnhof und endet an der Stele 13 (ist noch nicht aufgestellt) bei der Klosterkirche. Auf den Informationstafeln wird über das jeweilige standortbezogene Gebäude bzw. die nähere Umgebung und über historische Ereignisse aus der Geschichte der beiden ehemaligen Orte St. Lambrecht und Grevenhausen, der heutigen Stadt Lambrecht, informiert.
Saladin Klein, Wohltäter und Gönner des Tales
Saladin Klein geboren 1749 in Neuhemsbach und gestorben 1840 in Neustadt, wo er sich während der letzten Wochen seines Lebens krankheitsbedingt aufgehalten hatte, war einer der reichsten Männer der Pfalz. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Lambrechter Friedhof. Zu Lebzeiten war er Wundarzt beim Militär, dann Müller und Großunternehmer und ein Wohltäter von Lambrecht und des ganzen „Tales“. Unter anderem war er der Besitzer des Landhofgut „Sattelmühle“ in Frankeneck und vom Anwesen „Kupferhammer“ in Lambrecht. Nach Saladin Klein ist übrigens der Verbindungsweg von der Wiesenstraße zur Hauptstraße, der bei der Realschule Plus über den Speyerbach führt, benannt. Ein Bild mit seinem Porträt steht auf einer Staffelei im Amtszimmer des Stadtbürgermeisters im Rathaus (Zunfthaus) in der Wallonenstraße.
Informationen zur Audiotour „Saladin und die Tuchmacher“
Die Geschichte spielt an zwei Augusttagen des Jahres 1836 in Grevenhausen und St. Lambrecht. Der ehemalige Militärarzt, Gelehrte und Unternehmer Saladin Klein bewegt sich durch die Tuchmacherdörfer und durch sein Gedächtnis. Einzelne Begegnungen wecken, nicht nur bei ihm, Erinnerungen – angefangen bei einem Erbe aus Indien, über ein kostbares, aber fremdartiges Tuch, bis hin zu einem zweifach gebeutelten Geißbock. Sein Schwager und Bruder im Geiste, Jacob Schoppmann, ist nicht nur Teil dieser Erinnerungen, sondern auch ein willkommener Gast, dem er sich beim Wein anvertraut. (Tourist-Information Tal vital der VG Lambrecht)
Eingebunden ist das Ganze in eine Erzählung, die auf historischen Dokumenten und Ereignissen basiert. Ständiger Wegbegleiter bei dem Audio-Rundgang ist wie schon geschrieben Saladin Klein.
An allen Stationen besteht die Möglichkeit, die kompletten Audiodaten durch scannen des QR-Codes herunterzuladen. Natürlich ist es sinnvoll, dies gleich am Startpunkt der Audiotour, an der Metallstele Nummer „Null“ am Park & Ride Parkplatz beim Lambrechter Bahnhof, zu machen.
Über den Link www.wald-holz-stolz.de/saladin, kann man sich die komplette Audiotour auch schon vorab Zuhause herunterladen.
Die Laufstrecke beträgt ca. zwei Kilometer und die Gesamtdauer der Audiodaten, in der einem die Erzählung bzw. Geschichte vorgetragen wird, beträgt ca. eine Stunde. So kann man zusammenfassend sagen, dass der ganze Rundgang mit lesen der Informationstafeln, etwas Schauen und vielleicht machen des ein oder anderen Fotos, insgesamt zwei Stunden in Anspruch nimmt. Für nicht ortskundige ist es ratsam sich den „Wegstreckenplan“ der Audiotour zu besorgen. Zur Not kann er an der Metallstele 0 (Null), abfotografiert werden. Auf outdooractive ist die Tour mit Streckenverlauf ebenfalls zu finden.
Wegverlauf der Audiotour durch die Straßen und Gassen von Lambrecht
Der Startpunkt der „Zeitreise“ für die „Pfälzerwäldler“ war am Park & Ride-Parkplatz beim Lambrechter Bahnhof, an der Metallstele mit der Nummer „Null“, in direkter Nachbarschaft des öffentlichen „Bücherregals“. Gleich schräg gegenüber, auf der anderen Straßenseite der Bahnhofstraße, am „Marx´schen Turm“, jetzt „Jagdturm“, befindet sich schon die erste Station. Von hier ging es für die „Wandergruppe“, auf ungewohntem Asphalt-Untergrund, entlang der Bahnhofstraße, über den Treppenweg und die Hauptstraße, weiter auf der Fabrikstraße zur Station zwei am Tuchmacherplatz (Untermühle).
Über die Blainviller Straße erreichte man schließlich die dritte Station hinter dem Gemeinschaftshaus. Durch die „Kleine Gradschank“ (Achtung!!! Anhäufung von Tretminen), ein paar Meter die Karl-Marx-Straße hoch, vorbei am Gradschank Brunnen, ging es weiter zur vierten Metallstele am ehemaligen „Spital“ (Karl-Marx-Straße 35). Über den „Pickplatz“ und auf der Wallonenstraße marschierte man hinunter zum „Zunfthaus“, dem heutigen Rathaus, zur Station Nummer fünf. Nur ein paar wenige Meter die Wallonenstraße bergab, bog man gleich rechts in die schmale kopfsteingepflasterte Verbindungsgasse (Kellergässchen) zur Karl-Marx-Straße ein (Fachwerkhaus „Küfer Wolf“). Vorbei am Boweree-Brunnen, durch den „Durchschlupf“ zur Färberstraße, zwischen der ehemaligen Glaserei Purrmann und ehemaligen Gaststätte „Zur Linde“, ging es über den Parkplatz und die Brücke (Speyerbach) zur Station sechs an der Lambrechter Grundschule (Hintereingang Bäckerei Ehrat). Von hier waren es nur wenige Meter am Speyerbach entlang zur Station Nummer sieben am Standort der ehemaligen „Walkmühle“ (Gedenkstein) auf dem Friedrich-Ebert-Platz.
Vom Friedrich-Ebert-Platz marschierte man auf der Schulstraße hoch zum „Herzog-Otto-Platz“ mit dem Geißbockbrunnen, wo sich in dessen unmittelbarer Nähe, die Station acht befindet. Ein paar Meter der Hauptstraße in westlicher Richtung folgend, durch das „Wassergässel“ – uffpasse Glättegefahr – kam man wieder zum Friedrich-Ebert-Platz (Ecke Kirchstraße / Klostergartenstraße) und zur Station Nummer neun. Weiter führte der Weg die Pfälzerwäldler über den Friedrich-Ebert-Platz und den Speyerbach.
Gleich nach „de „Brick“ (Poststelle) bog die Gruppe in die Mühlstraße ein, wo man sogleich rechter Hand vor der zehnten Station am „Grab“ der Lambrechter Kerwe stand. Entlang der alten Klostermauer (Klemmhof) ging es zur Station elf an der ehemaligen Obermühle (Mühlstraße 2). Über das steile „Sträßchen“ parallel zur Fischerstraße, Wurmfortsatz der Marktstraße (Obermühler Buckel, Klostergässchen), erreichte man die Station Nummer zwölf beim ehemaligen wallonischen Schulhaus (Marktstraße 22) und schlussendlich bei der Klosterkirche mit der Friedenseiche, die letzte Station Nummer 13 (ist noch nicht aufgestellt), den Endpunkt der Audiotour.