Bürgermeister Gernot Kuhn
Bernd Fink von GreenwoodFinch
Pia Neumann von der Touristinformation TalVital
Tafel 6 am Römerbrunnen
Esthal. (hk) Was einst als Idee inmitten der Corona-Zeit geboren wurde, ist heute ein erlebbares Stück Regionalgeschichte: In Esthal wurde eine neue Audiotour eingeweiht, die Besucher entlang des östlichen Teils des Prädikatswanderwegs „Brunnenweg“ durch spannende Kapitel der Ortsgeschichte führt.
Ein Wald voller Geschichten
Unter dem Titel „Von einem Forst, der Geschichte(n) schrieb“ nimmt die Tour Wandernde mit auf eine akustische Zeitreise durch das Esthaler Tal. Entlang der Route begegnet man Persönlichkeiten, Anekdoten und historischen Ereignissen, die das Dorf geprägt haben – darunter das traditionsreiche 8-Uhr-Läuten der Katharinenglocke.
Jutta Grünenwald und Bernd Fink haben diese Erzählung um zwei weitere geschichtsträchtige Begebenheiten erweitert: die mystische Wolfsgrube mit ihrem musikalischen Geheimnis sowie die bewegende Geschichte des Schäfers und seines Grabes. Auch die adeligen Verflechtungen rund um die Herrschaft derer von Dalberg und der Grafen von Leiningen finden ihren Platz, ebenso wie die traditionsreiche Försterfamilie Seitz und der bekannte Gottlob Amand von Dalberg.
Kultur trifft Genuss
Die Wahl der Route fiel bewusst auf die östliche Schleife des „Brunnenwegs“: Sie verbindet geschichtsträchtige Orte wie die Wolfsgrube mit der beliebten Wolfsschluchthütte – einer Einkehrmöglichkeit, die die Wertschöpfung in der Region stärkt.
Teil eines größeren Ganzen
"Die Audiotour fügt sich nahtlos in das touristische Kommunikationskonzept „Wald, Holz, Stolz“ der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) ein", so der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) und der Gemeinde Esthal, bei der offiziellen Einweihung. Ziel ist es, die Region als historisch bedeutenden Standort der Waldwirtschaft zu positionieren und unter einem einheitlichen Auftritt sichtbar zu machen. Neben dem „Felsenkönig“, dem „Trifterlebnis Legelbach“ und der Tour „Saladin und die Tuchmacher“ ist die Esthaler Route bereits die vierte Audiotour, die diesen Anspruch hör- und erlebbar macht.
Starke Partner für ein starkes Projekt
An der Umsetzung waren mehrere regionale Firmen beteiligt: Das kreative Herz des Projekts bildeten GreenwoodFinch (Jutta Grünenwald und Bernd Fink), die das Konzept entwickelten, Inhalte recherchierten und die Geschichte künstlerisch umsetzten.
Für den Druck der witterungsbeständigen Resoplan-Tafeln zeichnete S&P Schäffer & Peters GmbH verantwortlich, während Metallbau Frick die markanten Metallfigurinen als Träger der Schautafeln fertigte. Die Montage übernahmen die Gebrüder Baumgarten.
Förderung und Finanzierung
Wie Gernot Kuhn erläutert, wurde die Umsetzung der Audiotour in Esthal durch Fördermittel aus dem LEADER-Programm ermöglicht. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 60.000 Euro pro Tour, wovon etwa 34.000 Euro als Zuschuss an die Verbandsgemeinde zurückflossen. Zusätzlich konnten 8.000 Euro aus dem Preisgeld des Wettbewerbs „Landschaft in Bewegung“ der Metropolregion Rhein-Neckar eingebracht werden – eine Auszeichnung, die die Verbandsgemeinde für das Projekt Legelbachtal erhalten hatte.
Ein Mehrwert für die ganze Region
Mit der neuen Audiotour setzt Esthal nicht nur ein Zeichen für die Pflege seiner Geschichte, sondern stärkt zugleich das touristische Profil der gesamten Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz). Die Initiative zeigt eindrucksvoll, wie Heimatgeschichte lebendig, erfahrbar – und hörbar – gemacht werden kann.
Technischer Hinweis zur Nutzung
Auf allen Schildern entlang der Strecke befindet sich ein QR-Code, über den die gesamte Audiodatei bequem auf das Smartphone geladen werden kann. Da im hinteren Teil des Weges kein Mobilfunkempfang besteht, empfiehlt Pia Neumann, Tourismusfachkraft der Verbandsgemeinde, die Datei bereits am Dorfplatz herunterzuladen.