Wehmut und Glockenklang beim letzten Mountainbike-Gäsbock-Marathon

Nach drei Jahren Corona-Unterbrechung erfolgte mit der 20. Ausfahrt 2023 das Ende der legendären Serie – Erinnerungsreise unter dem Motto „Wääschd noch?“

Nach der dreijährigen Corona-Unterbrechung fand am Samstag vor Muttertag wieder der zur Kult-Veranstaltung gewordene Gäsbock-Mountainbike-Marathon in Lambrecht statt. Es war eigentlich wie bei den 19 zuvor stattgefundenen Langstrecken-Touren durch den Pfälzerwald mit einem kompletten Starterfeld von rund 600 Mountainbikern, doch war diemal Wehmut bei allen Beteiligten nicht zu übersehen, denn der 20. Start zum Mountainbike-Marathon sollte auch der letzte sein. Passend dazu das Motto „Wääschd noch“? Der Start erfolgte wieder bei der ehem. Klosterkirche, baubedingt jedoch die Marktstraße aufwärts.

Der ehemalige Lambrechter Pfarrer Markus Diringer, der den meisten bisherigen Marathons mit seinen Segen begleitet hatte, sprach den Eingangspsalm und sang nach der Melodie von „Let it be“ der Beatles unter Gitarrenbegleitung passende Strophen „Denk‘ dra, wie des frieher war – wääschde noch? Vor iwwer 20 Johr – do war de allererschde Pulk am Start, 160 Biker – wääschde noch?“ - In den folgenden Jahren steigerte sich die Teilnehmerzahl. „Manchmol war des Wetter schä – doch manchmal gab’s ach Schlamm un Dreck, doch än eschde Gäßbockbiker steckt des weg!“ Zum Abschluss sprach Pfarrer Diringer den iro-pfälzischen Bikersegen mit dem „Wind im Rücken“, „im Herzen Sonnenschein“, und der „Hungerast möge weit von euch sein“.

Dank an „Kapitän und Maschinist“

Vor dem Start erfolgte das volle Geläut der Kirchenglocken und Moderator Gerald Hanbuch, ebenso ein „Mann der ersten Stunde“ wie viele andere ehrenamtliche Begleiter dieser Großveranstaltung, griff zum Mikrophon, um zwei besonders wichtige Personen der Mountainbike-Szene im Tal zu ehren und ihre jahrelange Arbeit zu würdigen. Er verglich den Gäsbock-Marathon mit einem Schiff, das nur erfolgreich unterwegs sein kann, wenn der Maschinist „unter Deck“ es versteht, die notwendige Energie den Schiffsschrauben zum Vorwärtsfahren zuzuführen und das war Stefan Haag, der im Hintergrund arbeitete. Der andere war der Kapitän Hermann Daniel auf der Kommandobrücke, der die Richtung des Schiffes vorgibt, Klippen umsteuert und erfolgreich das Ziel anvisiert. Von den beiden, mit besonderen drei-Liter-Weinflaschen geehrt, trage jeder zur Hälfte die Verantwortung und auch den Ruhm der Gäsbock-Marathon-Veranstaltungen, führte Gerald Hanbuch unter dem Beifall der aufgereiht wartenden Biker aus. Der Dank umfasste auch alle Helferinnen und Helfer in all den Jahren, ebenso das DRK, die Feuerwehr und die Verwaltung. Der sentimentale letzte Start ließ auch kein besonderes Kommando und auch keinen Startschuss zu, es hieß nur: „Fahrt einfach los, fahrt einfach los!“

Abschlusstour mit Höhepunkten

Die Abschlusstour umfasste eine einzige Streckenlänge über rund 55 Kilometer, die bei idealem Mountainbike-Wetter zu Stopps bei den Versorgungsstationen Kloster Esthal und dem Sportplatz Frankeneck führte. Besondere Delikatessen wie Pfälzer Saumagen oder frische Dampfnudeln neben anderen verschiedenen Snacks luden ein. Unterwegs auf dem Spielplatz Iptestal konnten die Biker noch eine Pause beim Espresso-Mobil einlegen. Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes war die „Schöne Aussicht“ mit den Wellenliegen auf dem Schauerberg, hoch über Lambrecht. Die Abschlusstour war wieder perfekt organisiert und durchgeführt von zahlreichen Helferinnen und Helfern in der Sporthalle, bei den Verpflegungsstationen und bei der Streckenmarkierung sowie in der Vorbereitung.