Lambecht. (wk) Ausgangspunkt der ca. 10 Kilometer langen Rundwanderung auf dem „Wildsauweg“ war am vergangenen Sonntag der Parkplatz beim ehemaligen Schulhaus bzw. der örtlichen freiwilligen Feuerwehr von Gräfenhausen. Gräfenhausen ist ein Ortsteil der Stadt Annweiler am Trifels. Vom Parkplatz ging es durch den Ortskern des 650 Seelendorfes Richtung Sportplatz.
Aussichtspunkt Krappenfels und die Holderquelle
Im stetigen Anstieg wanderte man Richtung Aussichtspunkt „Krappenfelsen“. Auf der gesicherten Aussichtsplattform bot sich der Wanderschar ein toller Ausblick zum Orensfelsen im Osten, bis in die Rheinebene und über den Hohenberg und das „Dreigestirn“ Trifels, Anebos und Münz, weiter über den Rehberg zum Asselstein in südwestlicher Richtung. Nach einer kurzen Rast ging es weiter auf schmalem Pfad bergauf zur „Holderquelle“. Die Quelle am Adelsberg wurde laut Informationstafel im Jahre 1906 beim Anlegen des „Grimmeisenpfades“ entdeckt und 1913 erstmals gefasst. Zum Gedenken an das Gründungsmitglied und späteren 1. Vorsitzenden des PWV Annweiler, Heinrich Holder, wurde sie im selben Jahr in „Holderquelle“ benannt. Von der kleinen Schutzhütte mit Sitzgelegenheiten hat man eine schöne Aussicht zur Ramburg und zur Burg Neuscharfeneck, die über den Orten Ramberg bzw. Dernbach thronen.
Einkehr in der urigen Jung-Pfalz-Hütte
Fast „bretteben“ und mit Einkehrschwung erreichte die Wandergruppe das Mittagsziel „Jung-Pfalz-Hütte“. Die oberhalb von Annweiler, Ortsteil Sarnstall, am „Schinderkopf“ gelegene Jung-Pfalz-Hütte ist in Besitz des Jugendpflegevereins Jung-Pfalz e.V. und wird auf ehrenamtlicher Basis an Wochenenden bewirtschaftet. Die Hütte bietet alles, was man sich unter einer „Hütte“ vorstellt. Im Innenbereich geht es sehr beengt zu. Theke und Küche sind sehr übersichtlich, aber effizient, gestaltet. Der urige Gastraum weist, gegenüber vielen anderen Hütten, nur wenige Sitzplätze auf. Sie kann noch, bei entsprechenden Temperaturen, mit einer offenen Feuerstelle beheizt werden. Hüttentypisches Essensangebot, Tagessuppe mit und ohne Wurst, Hausmacher, Weißer Käse und Münster Käse und natürlich die reichhaltige Kuchentheke dürfen nicht fehlen. Außerdem bietet die Hütte zwei Gäste-Schlafräume mit insgesamt 25 Betten zur Übernachtung an. Der Außenbereich ist auch sehr schön gestaltet und bietet an sonnigen Tagen, wie an diesem Sonntag, recht vielen Wanderern einiges an Sitzgelegenheiten und dazu noch eine tolle Aussicht über den westlichen Pfälzerwald. Der großartig angelegte Spielplatz lässt für die kleinen Gäste keine Wünsche offen. Bewundernswert ist, was der ehrenamtliche Hüttendienst aus den Möglichkeiten macht und die große Menge an Gästen ohne große Wartezeiten verköstigt. Auch bei den Lambrechter Pfälzerwäldlern lief alles reibungslos und so ging es nach einem gemütlichen Aufenthalt im Außenbereich der Jung-Pfalz-Hütte, gestärkt weiter.
Kleiner Umweg über den Sommerfels
Der Weiterweg führte die Wandergruppe zu Beginn auf einem sehr schönen Pfad, übergehend auf einen breiten Waldweg wieder Richtung Gräfenhausen. Auf halbem Weg hatte Wanderführer Bernhard noch ein kleines „Zuckerl“ für die Gruppe. Auf „Kommando“ ging es links ab und recht steil hoch zum „Sommerfels“. Der tolle „Buntsandsteinkoloos“ ist vergleichbar mit den Felsformationen, die man in rauen Massen im Dahner Felsenland vorfindet. Ein mächtiges Felsentor, das sich unter dem Fels auftat, war gerade dazu prädestiniert für ein Gruppenfoto.
Die letzten Meter über Stock und Stein nach Gräfenhausen
Ab dem Sommerfels ging es dann nur noch bergab in Richtung Gräfenhausen. Auf den letzten Metern war dann aber doch noch einmal volle Konzentration gefordert und der „Wildsauweg“ machte seinem Namen alle Ehre. Der schmale Pfad war durch einwachsendes Gestrüpp und durch querliegende Bäume noch einmal eine Herausforderung und eine reichende Hand wurde dankend als Hilfe in Anspruch genommen. Am Ende kamen aber wieder alle körperlich unbeschadet an den Autos am Parkplatz an und konnten glücklich und zufrieden, nach einem sehr schönen Wandertag, die Heimfahrt antreten.