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Talpost Lambrecht
Ausgabe 20/2025
Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz)
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Abschied von seiner geliebteb Burg Spangenberg

Konservator, Mäzen, langjähriger Vorsitzender und Buchautor Dr. Hubert Puhl verstorben

Kurz vor Vollendung seines 89. Lebensjahres ist Dr. rer. nat. Hubert Puhl, langjähriger Vorsitzer des Vereins Burg Spangenberg, Konservator, Buchautor und Mäzen, verstorben. 30 Jahre seines abwechslungsreichen Lebens verbrachte er in der BASF. Sein großes Hobby war Erdkunde und Geschichte und bei einem Ausflug in den Pfälzerwald traf er in Erfenstein Revierförster Hubertus Döhler, der ihn zur damaligen „Ruine Spangenberg“ führte. Er war überrascht und begeistert von der mittelalterlichen Felsenburg und trat 1975 in den sich zum Erhalt der Burg 1971 gegründeten Verein Burg Spangenberg ein. Zusammen mit seiner Frau Monika und den beiden Söhnen war die Familie voll in den Verein integriert, besonderen Spaß machte der Burgdienst.

Dr. Hubert Puhl arbeitete zusätzlich bei den Restaurierungsarbeiten mit und als Konservator gehörte er der Vorstandschaft des Vereins an. Zusätzlich übernahm er von 2001 bis 2006 das Amt des Vorsitzenden des Vereins. 2019 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. 2006 war seine Frau nach langer Krankheit verstorben, worauf er das BASF-Haus in Friesenheim aufgab, um in die Nähe seines Sohnes Andreas zu ziehen. Dort traf er mit Rita Stiller, einer verwitweten Bekannten aus der Schulzeit in Schlesien zusammen und sie beschlossen, den weiteren Lebensweg gemeinsam zu meistern und er zog zu ihr nach Bad Godesberg. Die Verbindung zur Burg Spangenberg blieb aber stets erhalten, mit seinem Wohnmobil war er ein gern gesehener Gast auf der Burg. Sie unterstützte ihn und war liebevoll bis zu seinem Tod an seiner Seite.

Bleibende Verdienste

Nach seiner „aktiven“ Zeit auf der Burg, mit persönlichem Arbeitseinsatz, hatte sich Dr. Puhl dem seit 1505 bestehenden Stutgarten als Teil des Burggeländes gewidmet. Der Stutgarten war 1505 vom Bischof von Speyer angelegt und von einem Stutmeister betreut worden. Es gelang die Teilrekonstruktion der historischen Einzäunung mit tonnenschweren Sandsteinpfosten. Über die Bedeutung und ihre Restaurierungsarbeiten verfasste er ein 365 Seiten fassendes, wissenschaftlich fundiertes Buch mit dem Titel „500 Jahre Stutgarten bei Burg Spangenberg“.

Das 50jährige Jubiläum des Vereins Burg Spangenberg konnte wegen Corona nicht wie vorgesehen geiert werden, doch dies hinderte Dr. Puhl nicht, eine „Festschrift“, bestehend aus 156 Seiten in Hard-Cover-Bindung, herauszugeben.

Als bleibendes Vermächtnis spendete Dr. Puhl das Fenster der Oberburg mit der künstlerischen bleiverglasten Darstellung der Sage der ledernen Brücke zwischen den Burgen Erfenstein und Spangenberg. Auch für die Burgschänke ließ er neue Fenster mit Wappendarstellungen nach seinen Plänen einbauen. Der Tod von Hubert Puhl hat eine große Lücke im Vereinsleben um die Burg Spangenberg hinterlassen. Sein Wirken wird unvergessen bleiben.