Den Fachkräftemangel im Gesundheits- und Sozialwesen beklagen viele Arbeitgeber: Um gegenzusteuern, ist es jetzt wichtig, den Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne zu bieten. Der AWO Bezirksverband Pfalz und die Gewerkschaft ver.di haben für die Beschäftigten der AWO Pfalz, die vorwiegend in der Pflege arbeiten, eine wegweisende Tarifeinigung erreicht: 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat ab Juli dieses Jahres bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Sozialarbeiter, die bei der AWO Pfalz nach der Tabelle des TVÖD SUE vergütet werden, erhalten eine Zulage und einen Inflationsausgleich.
„Es ist für uns eine Herzensangelegenheit unseren Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen, ein attraktives Gehalt und viele Extras zu bieten. Nur so bleiben wir auf Dauer auch wettbewerbsfähig.“, sagt Susanne Becker, Vorstand der AWO Pfalz. Im Bereich der Altenpflege, mit dem hohen Arbeitskräftebedarf und der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen, ist dieses Signal der richtige Weg. Bei den gestiegenen Lebenshaltungskosten kommt der kräftige Anstieg des Gehalts zum richtigen Zeitpunkt. Bei den Arbeitsbedingungen hat die AWO Pfalz als einer der 100 besten Arbeitgeber bereits viel zu bieten. Die Tarifeinigung hebt nun auch das Entgeltniveau deutlich an.
Die Entgelttabellen für Pflege und Verwaltung (allgemeine Tabelle) werden zum 1. Juli 2023 um 10,5%, mindestens aber um 500 Euro angehoben. Pflegefachkräfte erhalten außerdem ab dem 01. Juli 2023 eine monatliche Fachkraftzulage von 120,00 Euro (Teilzeitkräfte entsprechend anteilig). Pflegefachhelfer*innen mit einer ein- oder zweijährigen Ausbildung erhalten die monatliche Zulage in Höhe von 60,00 Euro (Teilzeitkräfte entsprechend anteilig). Für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) gelten die Tabellen des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes (TVöD). Sie erhalten je nach Eingruppierung eine monatliche Zulage zwischen 130 und 180 Euro (Teilzeitkräfte entsprechend anteilig) sowie einen steuerfreien Inflationsausgleich für die Zeit vom 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024 in Höhe von 600 Euro pro Quartal (Teilzeitkräfte entsprechend anteilig). Unmittelbar nach erfolgter Tarifeinigung im öffentlichen Dienst werden die AWO Pfalz und die Gewerkschaft ver.di wieder Verhandlungen zum Zeitpunkt der Übernahme des Tarifergebnisses für den Sozial- und Erziehungsdienst der AWO Pfalz aufnehmen. Die Beschäftigten erhalten eine variable Pflegezulage für jedes Einspringen aus dem Frei, in Höhe von 60 Euro. Weiterhin wird es zukünftig die Möglichkeit eines vom Arbeitgeber bezuschussten Jobrads über die Gehaltsumwandlung geben. Die Tarifeinigung tritt zum 01.07.2023 mit einer Laufzeit von 12 Monaten in Kraft.