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Talpost Lambrecht
Ausgabe 21/2023
Tal-Büttel schellt aus
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Büttel 21

Pfingsten gehört zu den ältesten Festen der Christenheit. Die Flamme ist eines der Symbole des Heiligen Geistes. Mit Feuerzungen kam der Heilige Geist auf die Jünger herab und bewirkte ihr Sprechen in vielen Sprachen. In Erinnerung an dieses Sprachenwunder regnen während der Pfingstmesse im Pantheon (Rom) rote Blütenblätter aus einer Öffnung in der Kuppel. Mit dem Pfingstfest sind viele Bräuche wie beispielsweise das Entzünden des Pfingstfeuers verbunden. Bekannt ist auch die Figur des Pfingstochsen. Früher wurden an Pfingsten die Rinder das erste Mal auf die Sommerweide gebracht. Dabei war das erste oder letzte Tier besonders geschmückt. Daher stammt wahrscheinlich auch die Redewendung „herausgeputzt wie ein Pfingstochse“. Auch wird derjenige, der an Pfingsten als Letzter aufsteht, als Pfingstochse oder Pfingstlümmel bezeichnet.

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Zehn Tage nach Christi Himmelfahrt folgt das Pfingstfest. Auch dieses wurde früher mit großer Symbolkraft verdeutlicht. So ließ man während des Gottesdienstes eine echte Taube durch den Kirchenraum flattern, später wurde eine hölzerne Taube durch das Heiliggeistloch herabgelassen. 50 Tage nach Ostermontag feiern Christen Pfingsten, dieses Jahr am 28. Mai. Der Bibel zufolge empfingen die Jünger Jesu an diesem Tag den Heiligen Geist. Anschließend begannen sie mit der Verbreitung des Glaubens, weshalb Pfingsten auch als Geburtsstunde der Kirche gilt. Zu den heutigen Pfingstbräuchen zählen Prozessionen und Pfingstfeuer, seit 1404 liefert Lambrecht als Entgelt für gewährte Weiderechte an Pfingsten einen Geißbock nach Deidesheim.

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Besonders in Weinbaugebieten ist der Gedenktag des heiligen Urban am heutigen Donnerstag immer ein bedeutender Lostag. Die Winzer wünschen sich für diesen Tag schönes Wetter mit Sonnenschein. Für sie ein Zeichen für eine gute Ernte und guten Wein. Mit Bittgängen und Prozessionen wurde dieser Tag begangen. An zahlreichen Orten finden Weinfeste zu Ehren des Heiligen statt. Zu diesem Tag gibt es eine Reihe von bäuerlichen Wetterregeln: „St. Urban bringt kein Frost mehr her, der dem Weinstock schädlich wär“, „Urbanstag das Wetter schön – so wird man volle Weinstöck sehn“, „St. Urban hell und rein, segnet uns die Fässer ein“, „Hat St. Urban Sonnenschein, bringt er viel und guten Wein; hat er Regenschauer, wird er sauer“, „Urban lass die Sonne scheinen, damit wir nicht beim Weine weinen!“

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„Es klappert die Mühle“: Der Aktionstag am Pfingstmontag, 29. Mai, stellt das Mühlen- und Müllereiwesen in Deutschland in den Mittelpunkt. Er wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung ins Leben gerufen und findet jedes Jahr am Pfingstmontag statt. Dabei öffnen viele historische Mühlen ihre Pforten, so auch die „Wappenschmiede“ in Elmstein.

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Weniger Beachtung als der Almabtrieb findet der Almauftrieb, der Ende Mai bis Anfang Juni stattfindet. Früher war es Brauch, das Vieh beim Verlassen des Stalls mit Weihwasser zu besprengen. Oftmals fand vorher sogar eine Wallfahrt statt. Beim Almauftrieb werden die Tiere nicht geschmückt. Sie tragen nur eine Glocke, die nach altem Glauben alles Böse abhalten soll.

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Rund 52 Millionen Versicherte sowie Rentnerinnen und Rentner entscheiden am 31. Mai mit den Sozialversicherungswahlen darüber, wer sie zukünftig in der Renten- und Unfallversicherung und bei den gesetzlichen Krankenkassen in den Sozialparlamenten vertritt. Gewählt werden keine politischen Parteien, sondern Einzelbewerber, Gewerkschaften und andere Vereinigungen.

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Sie ist die Ikone des französischen Widerstands gegen die englische Besatzung: Johanna von Orléans (oder auch Jeanne d'Arc). Im Hundertjährigen Krieg (1337 bis 1453) kämpfte sie für die Franzosen gegen die Engländer. Schon als Jugendliche hatte sie mystische Visionen, die ihr voraussagten, dass sie Frankreich von den Engländern befreien würde. Tatsächlich gelang ihr als Anführerin in einem gewagten Vorstoß die Befreiung der besetzten Stadt Orléans. Später geriet sie in englische Gefangenschaft. Am 30. Mai 1431 wurde sie in Rouen in der Normandie als Ketzerin auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Im Jahr 1920 wurde sie von Papst Benedikt XV. heiliggesprochen, anschließend wurde sie als „Jungfrau von Orléans“ zum französischen Nationalmythos.

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Der Spruch zum Schmunzeln: „Eintagsfliegen, die bei schlechtem Wetter geboren werden, wissen überhaupt nicht, wie schön die Welt sein kann!“