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Talpost Lambrecht
Ausgabe 21/2023
Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz)
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Neustadt und das Tal sicherste Regionen

Straftaten in der Verbandsgemeinde Lambrecht rückläufig

(ve) Die Polizei- und Kriminalinspektion Neustadt stellte die polizeiliche Kriminalstatistik für den Zuständigkeitsbereit der Stadt Neustadt und der Verbandsgemeinde Lambrecht vor. Die Zahlen und Besonderheiten trugen Markus Sicius und Helmut Landwich für die Polizeiinspektion Neustadt sowie Andreas Heintz für die Kriminalinspektion Neustadt vor. Im Vergleich des Jahres 2022 zum Vorjahr 2021 war zu beachten, dass die Corona-Pandemie Einfluss auf die Kriminalitätsentwicklung nahm. Die Gesamtzahlen der Straftaten (Neustadt und VG Lambrecht) sind gegenüber dem Vorjahr von 4033 auf 4369 Fälle um 8,3 Prozent angestiegen, gleichzeitig reduzierte sich die Aufklärungsquote von 67,8 auf 62,5 Prozent. Die Anzahl der Rohheitsdelikte nahm um 11,6 Prozent zu und um beachtliche 26,4 Prozent ist die Gewalt gegenüber Polizeibeamten angestiegen.

Die Kennzahlen für die Verbandsgemeinde Lambrecht werden getrennt von den Zahlen der Stadt Neustadt erfasst, bei allen weiterführenden Statistiken werden die Zahlen jedoch zusammengefasst. Daraus ergibt sich auch, dass die Wahrscheinlichkeit Opfer einer Straftat zu werden in Neustadt (incl. VG Lambrecht) am geringsten im Verhältnis zu den vier etwa gleichgroßen Städten Frankenthal, Speyer und Landau ist. In Neustadt erhöhte sich die Zahl der Straftaten um 478 von 3359 auf 3837.

Entgegen dem Trend reduzierten sich die Straftaten insgesamt in der Verbandsgemeinde Lambrecht um 143 von 674 auf 531 Fälle, angestiegen sind dagegen Diebstähle ohne erschwerende Umstände wie Ladendiebstähle (71 gegenüber 59 Fälle) und Diebstähle unter erschwerenden Umständen wie Einbrüche von 25 auf 38 Fälle. Vermögens- und Fälschungsdelikte wie Betrug, Unterschlagung oder Urkundenfälschung blieben fast unverändert bei 112 Fällen (Vorjahr 113 Fälle). Die „sonstigen Straftatbestände“ wie Sachbeschädigungen, Widerstand gegen Staatsgewalt, Hausfriedensbruch reduzierte sich um 49 Fälle auf 145 im Jahre 2022. Die Fälle „Strafrechtliche Nebengesetze“ wie Wirtschaftsstrafsachen, Rauschgift oder Umweltschutz-Delikte reduzierten sich gar um 70 Fälle auf 58 Vorkommnisse.

Rohheitsdelikte, Diebstähle

Im Rahmen der Rohheitsdelikte haben Bedrohungen überdurchschnittlich zugenommen als Folge der Gesetzesänderung wonach Verhaltensweisen bereits mit Strafe bedroht sind. Auf einem hohen Niveau ist die Aufklärungsquote bei den Körperverletzungen, ermittelt wurden 541 männliche und 155 weibliche Personen. Gewalt in engen sozialen Beziehungen wurden in 182 Fällen festgestellt. Gestiegen sind Ladendiebstähle und Diebstähle an und aus Kraftfahrzeugen, Tatverdächtige waren nur schwer zu ermitteln. Auch bei den Diebstählen unter erschwerenden Umständen ist eine Steigerung zu verzeichnen. Angestiegen sind auch die Vermögens- und Fälschungsdelikte, in 186 Fällen war das „Internet“ das Tatmittel. Die Zahlen der Schockanrufe sind weiterhin auf einem hohen Niveau. In einem Fall habe ein Betroffener seine gesamte Altersvorsorge verloren. Im vergangenen Jahr gab es 67 Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte, von denen zwölf Beamte verletzt wurden. In 20 Fällen musste durch die Polizei körperliche Gewalt angewendet werden, in neun Fällen kam das Distanzelektroimpulsgerät und jeweils einmal war der Diensthund und Pfefferspray im Einsatz. In vier Fällen wurde dem Täter eine Spuckschutzhaube aufgesetzt, in 25 Fällen war eine Fesselung notwendig. Bei 2732 aufgeklärten Fällen wurden in 687 (24,4 Prozent) Fällen nichtdeutsche Tatverdächtige ermittelt und 198 (7,2 Prozent) Zuwanderer.

Einbrecher festgenommen

Sehr arbeitsintensiv war die Bearbeitung von Serieneinbrüchen in Gartenhäuser zwischen Neustadt und Haßloch. Es waren 64 Einbrüche festgestellt bei einem Schaden von 47.000 Euro. Es konnten Spuren gesichert werden, wodurch festgestellt wurde, dass die Täter abwechselnd in der Vorderpfalz, Hessen und Baden-Württemberg tätig geworden waren. Im November gelang der Polizei Neustadt eine Festnahme. Der Besitzer einer Gartenanlage hatte hier übernachtet und gegen 2.40 Uhr verdächtige Geräusche gehört und die Polizei gerufen. Auf der Anfahrt fand sie einen verlassenen Chevrolet mit Pferdeanhänger, worin sich Diebesgut wie Aufsitzrasenmäher und ein Freischneider befanden. Die Diebe hatten Auto und Beute zurückgelassen und sich zu Fuß „aus dem Staube“ gemacht. Über das Navigationsgerät im Fahrzeug konnte in Niederkirchen am Sportplatz ein weiterer Anhänger mit noch mehr Diebesgut entdeckt werden. Die Spur führte zu zwei Männern im Alter von 31 und 45 Jahren, die festgenommen wurden. Es konnten ihnen fünf schwere Einbrüche nachgewiesen werden mit einem angerichteten Schaden von 15.000 Euro.