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Talpost Lambrecht
Ausgabe 21/2025
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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PWV Lambrecht folgte dem Lockruf des Schwarzwaldes

Aussichtsturm Geigerskopf

Eine Selbstbedienungsstation wird genutzt

Nur eine kleine Gruppe nahm die Anfahrt von 125 Kilometern auf sich.

Unterwegs auf dem Oberkircher Brennersteig

Lambrecht. (wk) Musste im vergangenen Jahr die Schwarzwald Wanderung noch wegen überschneidender Urlaubspläne ausfallen, war es dieses Jahr wieder soweit. Wegen dem vom 22. bis 25. Mai in Neustadt stattfindenden Rheinland-Pfalz-Tag musste die Wanderung eine Woche früher wie im PWV-Wanderplan 2025 angekündigt durchgeführt werden. Das auserkorene Wanderziel von unserem „Schwarzwaldexperten“ und PWV-Mitglied Klaus Kimmel war der Brennersteig bei Oberkirch.

Anfahrt nach Oberkirch zum Wanderparkplatz Hesselbach

Schon recht früh hieß es am vergangenen Sonntag für die Pfälzerwäldler raus aus den Federn. Pünktlich um 8.00 Uhr startete der Vereinsbus Richtung Schwarzwald. Nach nicht ganz zwei Stunden und 125 Kilometer Fahrt erreichte man Hesselbach, Teil des Ortsteils Butschbach der 1971 zur Stadt Oberkirch eingemeindet wurde. Hier nahm Wanderführer Klaus die Gruppe in Empfang. In einer kurzen Begrüßungsansprache informierte er die Wandergruppe über die Region Oberkirch im Ortenaukreis und zur bevorstehenden Wanderung.

Oberkirch ist die heimliche Hauptstadt der Kleinbrenner in Baden-Württemberg. Dies geht auf einen Erlass des Straßburger Bischofs Rohan aus dem Jahr 1726 zurück. Noch heute wird hier nach traditioneller Art das Schnapsbrennen zelebriert. Fast 800 registrierte Hausbrennereien zaubern in ihren Brennkesseln aus allerlei Obst- und Beerenarten, aus Rebprodukten und aus der Kartoffelart „Topinambur“ über den berühmten Schwarzwälder Kirsch hinaus viele Arten von Branntweinen, Schnäpsen, Likören und Geiste.

Der Oberkircher Brennersteig

Für den knapp 14 Kilometer langen Qualitätswanderweg, auf dem ca. 450 Höhenmeter bewältigt werden müssen, war der Startpunkt für die Pfälzerwäldler der „Wanderparkplatz Hesselbach“. Teilweise verläuft der Brennersteig parallel mit dem „Kandelweg“, der auf einer Länge von 110 Kilometer von Oberkirch nach Freiburg führt. Der Steig führte die Wandergruppe über schmale Waldpfade, Forst- und Wiesenwege durch traumhaft schöne Wald-, Obst- und Reblandschaften rund um das Hesselbacher Tal. Er erzählt, anschaulich auf Schautafeln dokumentiert, die Geschichte der lokalen Brennkultur. Am Wegesrand entdeckte man zahlreiche Brennereien, die an „Selbstbedienungseinrichtungen“, gegen einen preiswerten Obolus zur Verköstigung einluden. An den „Tankstellen“ werden außerdem auch nicht alkoholische Getränke angeboten, was dem Fahrer sehr entgegen kam. Auf dem Gipfel des „Geigerskopf“ mit seinem 20 Meter hohen Aussichtsturm hatte man die meisten Höhenmeter bewältigt und es war Zeit für eine längere Rast. Drei ganz „Ungeduldige“ bestiegen als erstes den „Geigerskopfturm“ und waren von der tollen 360 Grad Aussicht begeistert. Über die Rheinebene bis zu den Vogesen, nach Straßburg mit Münster und zur Hornisgrinde reichte die Aussicht. Nach der ausgiebigen Rast an der Schutzhütte ging es für die Wandergruppe zunächst bergab Richtung „Busseck Hof“. Hier bot sich auf der Anhöhe noch einmal ein toller Ausblick über die Rheinebene. Über den „Köbelesberghof „und den „Fießhof“, die letzte „Tankstelle“ der Wanderung, und vorbei am Gasthof „Hesselbacher Hof“ erreichte die Wandergruppe wieder den Ausgangspunkt der Tour am Wanderparkplatz.

Einkehr in Oberkirch mit kleiner Stadtführung und Heimfahrt

Nach der Wanderung hatte Wanderführer Klaus noch eine Überraschung für die Wandergruppe parat. Er lud sie zum Flammkuchenessen in den ältesten Gasthof „Zur Sonne“ nach Oberkirch ein. Anschließend präsentierte er seine „Wahlheimat“ noch in einer kleinen Stadtführung durch den Ortskern. Beim „Italiener“ in der Fußgängerzone gab es dann zum Abschluss noch ein „Schleckeis“, bis es dann zurück zum Vereinsbus ging und die Heimfahrt angetreten wurde. Kurz vor acht Uhr am Abend, nach einem fast 12 Stundentag, erreichte man glücklich und zufrieden sein Heimatziel. Man hatte die Gewissheit einen sehr schönen Tag in einer sehr schönen Gegend verbracht zu haben.