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Talpost Lambrecht
Ausgabe 22/2024
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Fronleichnam

Bis ins dreizehnte Jahrhundert reichen die Ursprünge des Fronleichnamsfestes zurück, jenes Feiertages, den die katholische Kirche am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag begeht. Papst Urban IV. hat die Feier dieses Tages angeordnet – das war im Jahre 1264. Und 1311 wurde diese Ordnung durch das Konzil von Vienne erneuert und bestätigt. Die Prozessionen, die jetzt zum Inbegriff dieses Festes geworden sind, entwickelten sich allmählich und zunächst unterschiedlich in den einzelnen Ländern. Aber schon sehr bald baute man jene vier blumenbekränzten Stationen im Freien auf, an welchen die Anfänge der vier Evangelien gelesen werden. Und daraus wurden besonders im deutschen Sprachgebrauch dann die Flurprozessionen durch Felder und Wiesen. Den wirklichen und tiefen Sinn des Fronleichnamsfestes sprach einmal der ehem. Benedikt Baur, der Erzabt von Beuron aus: „Was wir an Fronleichnam feiern, ist uns nichts anderes als die Vollendung der Menschwerdung Gottes und der Erlösung, die der Herr am Kreuz vollzogen, die Vollendung des Werkes seiner Liebe... Unseren Dank, unseren Jubel, unsere Hingabe tragen wir an Fronleichnam aus der Enge der Kirche hinaus auf die Straßen, auf die Felder. Alle sollen es sehen, was uns die Eucharistie ist, das große Vermächtnis der Liebe unseres Gottes und Heilandes. Und alle, die an diesem Tage des Weges gehen, mögen die Kraft und den Segen des in der lichten Monstranz gegenwärtigen Herrn an sich erfahren und mit uns einstimmen in den Jubelgesang des Fronleichnamsfestes: Tantum ergo sacramentum Veneremur cernuil!“