Der Klatschmohn blüht, hier an einer Sandsteinmauer der östlichen Lambrechter Hauptstraße.
(ve) Der Klatschmohn, auch Mohnblume oder Klatschrose genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Mohn innerhalb der Familie der Mohngewächse. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Ein Exemplar blüht nur zwei bis drei Tage. Das genaue Ursprungsgebiet des Klatschmohns ist nicht bekannt, jedoch werden Eurasien oder Nordafrika (wo heute noch aus der Blüte Schminke auf traditionelle Weise hergestellt wird) angenommen und damit Gebiete, in denen schon lange Ackerbau betrieben wird. Mit dem Ackerbau verbreitete sich der Klatschmohn über die ganze Welt, bevorzugt jedoch die nördliche gemäßigte Zone. Mit dieser Ausbreitungsstrategie gehört der Klatschmohn zu den Pflanzen, die durch menschliches Zutun Gebiete besiedeln, in denen sie nicht ursprünglich beheimatet sind und die sie ohne die bewusste oder unbewusste Verbreitung durch den Menschen nicht erreicht hätten. Man findet den Klatschmohn verbreitet in Getreidefeldern, auch auf Schutt, an Wegen, im Bahnhofsgelände, an Sandsteinmauern, Straßenböschungen usw. Zur Begrünung von Ödflächen wird er auch angesät. Klatschmohn bevorzugt sommerwarmen, meist kalkhaltigen Lehmboden.
Der Klatschmohn war 2017 in Deutschland die Blume des Jahres. Mit der Ernennung wollte die Loki Schmidt Stiftung darauf aufmerksam machen, dass Ackerwildblumen zunehmend verloren gehen. Jede zweite Ackerwildkraut-Art stehe in mindestens einem Land aufgrund der Landwirtschaft auf der Roten Liste.