Lambrecht. (ch) Seit dem vergangenen Wochenende lädt eine private Wanderausstellung in der kath. Herz-Jesu-Kirche Lambrecht Interessierte ein, sich mit Wundern zu beschäftigen. „Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind“, wusste schon Goethe zu formulieren. Thematisch stehen aber keine Heilungswunder im Mittelpunkt, sondern eucharistische Wunder.
Nach katholischer Glaubenslehre werden in der Messe die Gaben von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandelt. Der Priester greift dabei an zentraler Stelle jene Worte auf, die Jesus im Abendmahlssaal sprach: „Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach es und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.“ (Lk 22). Gläubige Katholiken nehmen die Worte Jesu wörtlich, bewahren die Eucharistie außerhalb der Messe im Tabernakel, einem kleinen Tresor beim oder auf dem Altar, auf oder tragen sie in der Monstranz an Fronleichnam durch die Straßen. Diese geweihten Gaben – auch Eucharistie, Hostie oder Kommunion genannt – sind nach dem genannten Verständnis zwar äußerlich gleich geblieben, aber ihr inneres Wesen hat sich verändert bzw. wurde verwandelt. Eucharistische Wunder sind in diesem Sinne Hostien, welche sich real z.B. in Herzgewebe verwandelt haben oder zu bluten anfingen.
Der Ansatz der Ausstellung auf zwölf Rollup-Bannern geht dabei vom Faktischen aus, ohne sich in grundsätzlichen Fragen nach dem Ob oder dem Wie zu verlieren. Dies eröffnet dem Besucher die Möglichkeit, sich den verschiedenen Wunderberichten aus aller Welt einfach auszusetzten und eine eigene Meinung zu bilden. Die einzelnen Texte sind prägnant formuliert, für kirchenferne verständlich verfasst und mit vielen Bildern versehen.
Pfarrer Christoph Herr sieht in der Ausstellung die Chance, sich mit einer vielfach schwierigen Thematik nicht nur intellektuell, sondern auch spirituell auseinanderzusetzten. Konkret kann dies bedeuten: vor dem Tabernakel zu verweilen, bewusster im Gottesdienst zur Kommunion zu gehen oder über ausgewählte Gottesloblieder zu meditieren (z.B. Gotteslob, Nummer 493-498).
Die Ausstellung ist bis Ende Juni in der kath. Kirche Lambrecht ausgestellt. Das Gotteshaus ist tagsüber geöffnet. Die Ausstellung war zuvor bereits in den katholischen Pfarreien Landau und Herxheim aufgebaut.