Sobald der Holunder in voller Blüte steht, zieht ein süßer, fast geheimnisvoller Duft durch die Luft – ein stiller Bote des Frühsommers. Die zarten, elfenbeinfarbenen Dolden leuchten aus dem satten Grün der Sträucher hervor und locken nicht nur Bienen und Schmetterlinge, sondern auch uns Menschen zum Innehalten.
Der Holunder, im Volksmund oft liebevoll „Holler“ genannt, ist mehr als nur ein Strauch. Er ist ein Symbol für Schutz und Heilung, für Heimat und Naturverbundenheit. Schon unsere Großmütter wussten um seine Kraft: Aus den Blüten bereiteten sie erfrischenden Sirup, duftende Gelees oder stärkenden Tee – Hausmittel und Genuss zugleich.
Ein Spaziergang entlang blühender Holunderbüsche ist wie ein Eintauchen in eine andere Zeit. Alles scheint ein wenig langsamer, wärmer, heller. Die Blütezeit ist kurz – umso kostbarer sind diese Tage, in denen der Holunder seine volle Pracht entfaltet. Ein leiser, blühender Zauber, der uns daran erinnert, die Schönheit des Augenblicks zu genießen.