In einer Stichwahl am Sonntag, 23. Juni, bewerben sich die beiden Bürgermeister-Kandidaten Tanja Bundenthal-Beck (FWG) und Andreas Ohler (CDU) um das Amt des Lambrechter Stadtbürgermeisters. Im ersten Wahlgang hatte kein Kandidat mehr als die Hälfte der Stimmen erringen können. Der Ausgang der Stichwahl wird auch richtungsweisend für künftige Mehrheiten im Stadtrat Lambrecht sein. Die bisherige „Regierungskoalition“ von FWG und SPD hat im neuen Stadtrat keine Mehrheit mehr. Denkbar sind künftige Dreier-Koalitionen oder die „große Koalition“ unter Führung der FWG oder CDU.
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In diese Woche fällt am 20. Juni der Sommeranfang. Ein Junibrauch, der eigentlich heidnischen Ursprungs ist, ist das Sonnwend- oder auch Johannisfeuer, das an den Tagen um den Sommerbeginn entzündet wird. An dem Tag erreicht die Sonne ihren höchsten Stand. Schon immer wurden der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres freudig begrüßt. Wie so viele aus vorchristlicher Zeit stammende Bräuche wurde auch dieser Brauch von den Christen übernommen und kurzerhand Johannes dem Täufer (24. Juni) gewidmet. Der Volksglaube sagt dem Johannisfeuer große Segenskraft nach. So glaubte man, dass es Mensch und Tier vor Krankheit schützen und Lebenskraft spenden könne. Die Asche verstreuten die Bauern am nächsten Tag über die Felder. Mit dem Johannistag feiert die Katholische Kirche Johannes den Täufer. In der Nacht werden zur Feier des Sommers Johannisfeuer entzündet, am Tag werden Johanniskronen gebastelt. Sogar einige Pflanzen, wie zum Beispiel die Johannisbeere oder das Johanniskraut, sind nach Johannes dem Täufer benannt. Der Tag steht in Verbindung zur Sommersonnenwende, die einige Tage vorher stattfindet.
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In der vergangenen Woche wurden wir durch kalte Tage überrascht, der sog. „Schafskälte“. Zwischen dem 4. und 20. Juni (Maximum der Häufigkeit um den 11. Juni) gibt es in Mitteleuropa oft, und so auch in diesem Jahr, einen Kälteeinbruch. Durch einströmende kühle und feuchte Luft aus Nordwest sinkt die Temperatur innerhalb weniger Stunden um fünf bis zehn Grad. Die Schafskälte tritt nicht in jedem Jahr auf. Den Namen trägt diese Wetterlage nach den Schafen, die traditionell bis dahin bereits geschoren wurden und für die der Kälteeinbruch bedrohlich werden kann. Muttertiere werden daher erst nach Mitte Juni geschoren. In der statistischen Betrachtung hatte die Schafskälte in den letzten 100 Jahren eine Eintreffwahrscheinlichkeit von 61 Prozent.
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Offiziell gilt der Johannistag (24. Juni) als letzter Spargeltag. Die weißen Stangen schmecken nicht nur sehr gut, sie sind auch sehr gesund. Sie gelten als Diabetikerkost, regen den Stoffwechsel an und sollen blutreinigend wirken. Spargel ist reich an den Vitaminen A, C, B 1 und B 2, zugleich ist er ein Mineralstofflieferant. Substanzen im Spargel stärken das Herz und regen die Nierentätigkeit an. Das Entwässern des Organismus kommt auch den Venen zugute, da damit das Bundegewebe gestärkt wird.
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Im Dezember 2000 erklärten die Vereinten Nationen den 20. Juni zum Gedenktag für Flüchtlinge. Das Datum wurde gewählt, weil der Tag zuvor in vielen Ländern als Afrika-Flüchtlingstag begangen wurde. Heute wird er mit solidarischen Aktionen begleitet, um auf die prekäre Situation von Flüchtlingen weltweit aufmerksam zu machen. Allein aus der Ukraine sind in Folge des russischen Angriffskriegs rund sieben Millionen Menschen geflohen. Rund eine Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind in Deutschland als Flüchtlinge registriert.
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Rund 4,9 Millionen Beschäftigte arbeiten laut Internetseite des Statistischen Bundesamts im Öffentlichen Dienst. Auf vielen Veranstaltungen werden an „Tag des öffentlichen Dienstes“ (23. Juni) seine Attraktivität als sicherer Arbeitsplatz und seine Bedeutung für die Gesellschaft betont. Der Aktionstag wurde 2003 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen.
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Der Johannistag (24. Juni) ist ein wichtiger Tag im Sommer mit zahlreichen Wettervorhersagen: „Wenn die Johanniswürmchen glänzen, bereiten die Bauern ihre Sensen“, „Wenn Johannes ist geboren, gehen die langen Tage verloren“, „Regen um Johannistag – nasse Ernten man erwarten mag“, „Vor Johann bitt um Regen, nachher kommt er ungelegen“, „St. Johannis Regengüsse verderben uns die besten Nüsse“, „Der Kuckuck kündet teure Zeit, wenn er nach Johanni schreit“, „Am Johannestag die erste Kirch nach Hause trag“.
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Der Spruch zum Schmunzeln: „Das größte Übel an der heutigen Jugend ist, dass man nicht mehr dazugehört!“