Jetzt ist Juli

Mit dem Juli erleben wir den ersten Sommermonat, er steht am Beginn der zweiten Halbzeit des Jahres und bringt gewöhnlich zusammen mit dem August die höchsten Temperaturen unserer Breiten. Kein Wunder, dass er schon von jeher eine Reisemonat gewesen ist, in dem jeder, der es irgendwie ermöglichen konnte, aus der drückenden Schwüle hinaus in die erfrischende Kühle waldreicher Gebiete oder an die See zog. Die Reisewelle erreicht in diesen Wochen – schon der Schul- und der Betriebsferien wegen – einen Höhepunkt. Die sonst so betriebsamen Städte werden allmählich menschenleer, nur die Freibäder haben überall einen dicht besetzten Strand. Man sucht Kühlung in den Fluten, denn je weiter der Monat ins Land geht, umso näher kommt man den Hundstagen, die dann bis zum letzten Augustdrittel währen sollen – nach dem Kalender wenigstens.

Der Juli ist übrigens einer der wenigen Monate, über die sich Städter wie Bauern, was das Wetter betrifft, einig sind: „So golden im Juli die Sonne strahlt, so golden sich der Roggen mahlt“, heißt es und auch die Winzer freuen sich in diesem Fall, denn „Juliglut tut den Reben gut“! Reife und Fülle begegnen uns in diesen Wochen überall. In den Gärten gibt es reiche Gemüse- und Beerenernte, Pfirsiche, Pflaumen und Aprikosen hängen lockend an den Bäumen und die Blumenpracht auf den Beeten und in den Anlagen ist eine wahre Augenweide. Heumonat, Mähmonat, Ähren- und Sommermonat, auch Fegemonat sind altdeutsche Bezeichnungen für den Juli.

Seinen uns geläufigen Namen erhielt der Monat nach dem römischen Feldherrn und Kaiser Gaius Julius Caesar (10-44 v. Chr.) der auch den Julianischen Kalender mit 365 Tagen und einen Schalttag alle vier Jahre einführte. In der Geschichtsstunde haben wir seine Lebensdaten verfolgt. Lateinschüler mussten sich mit dem „Bellum Gallicum“ abplagen und Shakespeare hat dem römischen Imperator mit dem gleichnamigen Drama ein bleibendes Gedenken bewahrt. Sein Geburtstag am 12. Juli veranlasste ihn, den einst Quintilius genannten Monat auf seinen Namen umzutaufen.